Lokalkoloratur:
Nun herrscht wieder Liebe im Land der Lust. Die MitarbeiterInnen von Beate Uhse in Flensburg haben ihren Streik beendet und sich mit der Geschäftsleitung des Erotik-Unternehmens geeinigt: Es gibt keine Entlassungen an der Förde durch die geplante Verlagerung des Versandhandels in die Niederlande, und die MitarbeiterInnen erhalten rückwirkend eine Lohnerhöhung. Jetzt dürfen wieder alle Metaphern ausgepackt werden, die der Presse so einfallen. Es wird selbst in den pseudo-seriösen Wirtschaftsredaktionen aus allen Rohren geballert. Das klingt dann garantiert ungefähr so: Die Erregung der letzten Wochen kann jetzt wieder abflauen, furor interruptus, keine tote Hose mehr am Standort, der Streik kam nicht zum Höhepunkt, nun kann der Lieferverkehr wieder ungestört weiter gehen, alle Jahre wieder kommt der Weihnachtsmann usw, usw. Gut, dass die taz bei so etwas nicht mitmacht. aha
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen