piwik no script img

Lokalkoloratur

Anleitung zum Unglücklichsein: Nach Düsseldorf gehen. Ich sag nur: Campino, Wolfgang Clement, Claudia Schiffer, Altbier. Aus diesem Feuchtbiotop kriechen Gestalten wie Laurenz Meyer oder Alex Ristic – das ist kein Ort, Wurzeln zu schlagen. Aber Marcus Marin wollte ja nicht hören. Nachdem ihm der FC St. Pauli wider Erwarten doch kein Denkmal gebaut (letzte Minute, letzter Spieltag, Tor, Klassenerhalt usw.), respektive Rentenvertrag angeboten hat, ist das Nordlicht anschließend so aberwitzig gewesen, dort Wurzeln zu schlagen, wo der Niederrhein am ungastlichs-ten ist. Die gerechte Strafe: Ersatzbank, Abstieg, labberiges Bier, kein Tor in der letzten Minute, kein Klassenerhalt usw. (auch kein Denkmal). Also kehrt der verlorene Sohn jetzt wieder in den Norden zurück: Gestern heuerte er bei Regionalligist Holstein Kiel an. Und das hat Folgen: Seine Tore sorgen für den Aufstieg Kiels in die 2. Liga. Dort kommt es in der kommenden Saison zum entscheidenen Spiel um den Klassenerhalt gegen den FC St. Pauli, der dort inzwischen auch wieder tätig wird. Letzte Minute: usw. Denkmal in Kiel. aha

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen