Lokalkoloratur:
Ob man nun an Ole von Beusts Geiz scheitert oder am ausharrenden Bayreuther Chef: Der Sturheitsquotient des Gegenübers ist derselbe. Deshalb wirkte es fast wie ein Wiederholungsszenario, als Nike Wagner, jüngst in Hamburg lesend, als Kultursenator ihren Onkel Wolfgang vorschlug. Denn zum Restsenat würde der reformresistente 82-Jährige trefflich passen; vielleicht könnte er dem Rechtsblock gar das Strafregister der 20er Jahre schmackhaft machen. Sicher hülfe er auch bei der Einmottung experimenteller Theaterideen. Und die Intendanz-Nachfolge der Staatstheater würde er durch einen Ehegatten-Erbschaftsvertrag regeln, angelehnt an seine Idee, seine Ehefrau Gudrun zur künftigen Bayreuther Festspielchefin zu machen. Positive Signale also für den Rechtsblock, der – einen „Lebenszeit“-Vertrag nach Bayreuther Muster formulierend – das Personalproblem für die nächsten zehn Jahre lösen könnte. Bliebe noch die Ablöse aus Bayreuth – aber darum würde sich Nichte Nike schon kümmern... ps
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