Lokalkoloratur:
Zu Everybodies Darling scheint sich Hamburgs Wissenschaftssenator Jörg Dräger (parteilos) zu entwickeln, ganz egal, was er sagt. Dass er jetzt von der Uni eine Schwerpunktsetzung einforderte, erhielt selbst den Beifall der Schill-Partei. „Universitäten sind kein wettbewerbfreies Biotop“, pressemitteilte der Abgeordnete Christian Brandes Drägers Worten hinterher. Die Uni müsse „alte hochschulpolitische Zöpfe“ abschneiden und dürfe „nicht in den Vorstellungen von 1968 verharren“, wenn sie ein „kos-tenfreies Studium mit Niveau als deutschen Standard erhalten möchte“. Für den Anfang nicht schlecht, Herr Brandes, nur haben Sie wohl nicht zugehört: „Natürlich ist da auch die Frage der Studiengebühren, die wir diskutieren müssen“, sprach der Senator. In Drägers Vision der Uni 2012 nimmt eine Studentin nach dem Zwölfer-Abi ein fünfstelliges Darlehen auf, um ihr Studium zu bezahlen: Eine zumindest wird den Beifall für den damaligen Senator Dräger dann wohl nicht so nachvollziehen können. kaj
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