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Lokalkoloratur

Forscht – junge JournalistInnen würden es recherchieren nennen – man im Internet nach Werner Funk, stößt man schnell auf den Hinweis: „Bei allen Fragen der Pilzkunde wenden Sie sich bitte an Werner Funk. Er hilft Ihnen garantiert weiter.“ Da fragt man sich dann doch mittelschwer irritiert: Wie kann so ein menschenfreundlicher Gesell, womöglich leicht verschroben in der Morgendämnmerung schon die Hüte Edler Reizker umdrehend, in den Ruf geraten, gegenüber seinen Mitmenschen, vulgo KollegInnen genannt, – ob als Chef beim Stern, beim Spiegel oder bei Capital – ab und an eine etwas bärbeißige Lebensart an den Tag zu legen? Gar einen Arbeitsstil zu predigen, der die Ellbogen und die Ruppigkeit zum Prinzip erhöht? Das muss üble Nachrede sein, Lehmschmeißerei, wie sie in der Medienbranche gern praktiziert wird. Obwohl: Das ganze Pilzgetue kann natürlich genau damit begründet sein. Wer sich als Morchel- oder Knollenblätterpilzexperte ausbilden lässt, ist natürlich dagegen gefeit, sich von rachsüchtigen Untergebenen zum heutigen 65. Geburtstag ein Pilzgericht mischen zu lassen, das wie zu kaiserlich-römischen Zeiten dann doch nicht so wohlschmeckend koscher war, wie es zunächst den Anschein hatte. Man weiß es nicht. AHA

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