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Lob der Schwermut

■ Eine Retrospektive feiert den Durchbruch der „Worpsweder Meister“ vor 100 Jahren/ Schau in der Böttcherstraße

Die Faszination wirkt auch noch nach 100 Jahren. Wer heutzutage auf die damals preisgekrönten Werke der alten „Worpsweder Meister“ blickt, ist ebenso beeindruckt wie Juroren und Publikum im Juli 1895. In jenem Sommer hingen die Werke im Glaspalast der „Münchener Jahresausstellung von Kunstwerken aller Nationen“. Ab morgen (bis zum 8. Oktober) sind die Gemälde nun im Rahmen einer Jubiläumsausstellung unter dem Titel „Der Durchbruch“ in den Kunstsammlungen Böttcherstraße in Bremen wieder zu sehen.

In Bremen selbst wurden die Worpsweder zunächst kaum beachtet. Im Münchner Glaspalast hingegen waren Publikum und Kritiker von den ausdrucksstarken, ein wenig schwermütigen Bildern aus dem Teufelsmoor bei Bremen begeistert. Es war eine künstlerische Sensation, die zum Weltruhm der Worpsweder führte. Sie wirkte um so nachhaltiger, als die insgesamt 65 Arbeiten – Ölgemälde, Pastelle, Aquarelle, Zeichnungen und Radierungen – nur einen kleinen Teil der in München gezeigten rund 1300 Werke ausmachten und dennoch alles überragten. Die Namen der Künstler aus Norddeutschland waren plötzlich in aller Munde.

Nicht alle der damals preisgekrönten Bilder sind erhalten. Maria Anczykowski, Leiterin der „Kunstsammlungen Böttcherstraße“, und die „Arbeitsgemeinschaft Alter Worpsweder Maler“ haben die erreichbaren Werke aus deutschen und ausländischen Museen, Sammlungen und Privatbesitz in der Hansestadt zusammengeführt und ins rechte Licht gehängt. Dietrich Wieland/dpa

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