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Literatur zur Alltagsgeschichte

Bereits Ende vorigen Jahres erschien das die Protestchronik von Wolfgang Kraushaar (Rogner & Bernhard bei 2001, 120 Mark), ein dreibändiger, überaus akribisch erarbeiteter Zeitraffer des politischen Lebens in der Bundesrepublik von 1949 an – ein Standardwerk.

Karl Hoche, Texter u.a. für die Münchner Lach- und Schießgesellschaft, hat eine „Geschichte der Bundesrepublik in Bildern“ geschrieben: In diesem unseren Lande (Artemis & Winkler, 49,80 Mark). Flott, zu glatt geschrieben, leider: zuviel Dünkelhaftes über Kanzler Kohl.

Das Buch Moderne Zeiten (Christians-Verlag, 68 Mark) vom Hamburger Historiker Axel Schildt, nimmt sich der Wirtschaftswunderjahre („Freizeit, Massenmedien und ,Zeitgeist‘ in der Bundesrepublik der 50er Jahre“) am gründlichsten an – zum Lesekonsum en passent nicht geeignet. Die dickleibige Europäische Konsumgeschichte (Campus-Verlag, 148 Mark) taugt nicht für die Bettlektüre, wartet dafür mit allen Autoren auf, die zum Themenspektrum forschen.

Hermann Glaser, Doyen der SPD-Kulturpolitik, hat Deutsche Kultur – 1945–2000 (Hanser-Verlag, 49,80 Mark) verfaßt: glänzend in der Wahrnehmung dessen (politisch, kulturell, wissenschaftlich), was über den Alltag der „kleinen Leute“ hinausgeht.

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