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Literarische Woche

Mittwoch: Die Texte Michel Foucaults sind, gelinde gesagt, nicht gerade leichte Strandlektüre. Aufschlüsseüber den Autor und sein Werk kann sicherlich der Vortrag des Literaturkritikers und Journalisten Didier Eribon geben, allerdings in französischer Sprache. Vortragssaal der Uni-Bibliothek, Von-Melle-Park, 19 Uhr

Donnerstag: Für die Österreicher ist der Opernball so etwas wie ein identitätsstiftendes Nationalritual. Als solches hat er auch den Anstoß zu einigen alpenländischen Kulturzeugnissen gegeben, so dem gleichnamigen Roman von Josef Haslinger, den dieser in der Heinrich- Heine-Buchhandlung präsentiert. Terrorismus, Nationalismus und der Einfluß der Massenmedien, all das ist Thema seines Buches und vermutlich auch der anschließenden Diskussion.Heinrich-Heine-Buchandlung, Schlüterstraße 1, 19.30 Uhr

Sonntag: Ob der Titel eines Literaturnobelpreisträgers ein Passierschein für die Unsterblichkeit ist, sei dahingestellt. Eine Lesung mit Joseph Brodsky lohnt jedoch in jedem Fall. Im würdigen Rahmen des Schauspielhauses stellt er in der Reihe „Angesichts unseres Jahrhunderts – Reden über Gewalt und Destruktivität“ neue Gedichte vor. Mit dem Motto des Fin de siècle, des Lebensgefühls bürgerlicher Dekadenz, unter das er seine Lesung stellt, dürfte er im reichen Hamburg so falsch nicht liegen. Schauspielhaus, 11 Uhr

Montag: Im Genre des Kriminalromans haben sich die Frauen seit jeher wacker geschlagen. Ob die Hamburgerin Regula Venske mit Rent a Russian erfolgreich auf den Spuren ihrer angloamerikanischen Geschlechtsgenossinnen wandert, können Krimifans auf ihrer Lesung im Literaturhaus feststellen. Hamburger Lokalkolorit wird das Werk, das um Uhlenhorst herum spielt, allemal vermitteln. Literaturhaus. Schwanenwik 38, 1. Stock, 20 Uhr

Sonntag: „Ich will, daß jedem, der einen rassistischen Gedanken hat, körperlich schlecht wird.“ Angesichts dieses hehren Anspruchs sei nur denen, die absolut reinen Herzens sind, der Besuch von Darius James– Lesung im Westwerk anempfohlen. Die amerikanische Presse war jedenfalls sehr angetan von des Autors Erstlingswerk Negrophobia, aus dem er denn auch lesen wird. Westwerk, Admiralitätsstraße 74, 21 Uhr

Montag: Das Reisen, insbesondere das Durchstreifen exotischer Landstriche, war für Frauen vor allem des 19. Jahrhunderts oft eine Flucht aus dem restriktiven Rollenbild der abendländischen Gesellschaft. Für die Frauenbewegung wurden sie daher zu willkommenen Symbolen weiblicher Unabhängigkeit. Diesen Idealisierungsprozeß untersucht das Buch Und tät das Reisen wählen. Frauenreisen, Reisefrauen, das Mitherausgeberin Ulla Siebert vorstellen wird. Frauenbildungszentrum Denk(t)räume, Grindelallee 43, 19.30 Uhr könig

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