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Liste der Fußball-GeldmaschinenReicher armer Schlucker

Der FC Bayern gehört zu den umsatzstärksten Klubs der Welt. Doch ein paar der Großen scheinen unerreichbar. Die Bundesliga hält bei TV-Einnahmen einfach nicht mit.

Kostbare Geldquelle: Logo des FC Bayern Bild: dpa

BERLIN taz Nur Real Madrid steht noch vor dem FC Bayern. Was Sponsoreneinnahmen angeht ist der deutsche Rekordmeister, was er sportlich so gern wäre: europäische Spitze. Gut 107 Millionen Euro haben die Münchner in der Saison 2006/07 in diesem Bereich eingenommen. Nur der spanische Meister hat da besser abgeschnitten und über 130 Millionen Werbe-Euro akquiriert. Die Königlichen sind die absolute Nummer eins in Europa. Sie haben die Football Money League, die jährlich von der Unternehmensberatung Deloitte errechnet wird, mit großem Abstand gewonnen. 351 Millionen Euro hat Real in der Vorsaison erwirtschaftet. Zweiter der Rangliste, in der die Einnahmen aus Werbung, Eintrittsgeldern und der Vermarktung der TV-Rechte zusammenfasst, ist Manchester United (315 Millionen).

Die Bayern haben sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz verbessert und trotz mäßigem sportlichen Erfolg Platz sieben in der Geldliga erreicht. Mit Werder Bremen (20.), Schalke 04 (16.) und dem Hamburger SV (15.) stehen erstmals vier deutsche Klubs in der Liste der 20 umsatzstärksten Klubs. Und dennoch ist es schwer für die Deutschen, an die ganz großen Klubs in Europa heranzukommen. Der Anteil der Fernsehgelder am Umsatz ist einfach zu gering.

Vor allem die italienischen Spitzenklubs können sich zurücklehnen, wenn die Fernsehverträge einmal ausgehandelt sind. Champions-League-Sieger AC Mailand nimmt 153 Millionen Euro aus dem Verkauf von Senderechten ein, das sind 67 Prozent des gesamten Umsatzes. Die Bayern kommen gerade einmal auf 61 Millionen. Kein Wunder, dass Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, immer wieder das Klagelied von der armen Bundesliga singt. "Wir müssen zusehen, dass die Bundesliga international wieder konkurrenzfähiger wird. Dafür brauchen wir mehr Geld vom Fernsehen", verkündete er dieser Tage auf der Website des Klubs. Er weiß aber auch, dass die Einnahmen aus dem Sponsoring bei den Bayern vor allem deshalb so hoch sind, weil die Bundesliga ein Jedermannsprodukt ist. Die ARD-Sportschau am Samstag zeigt schon gut zwei Stunden nach dem Schlusspfiff der Partien bewegte Bilder von der Liga. In Italien gibt es im frei empfangbaren Fernsehen von den Mittags- und Nachmittagsspielen erst ab 22 Uhr Ausschnitte zu sehen, in Frankreich gar erst am nächsten Tag. Leo Kirchs Vermarktungsfirma Sirius, die jetzt die nationalen Rechte feilbietet, und der Bundesliga 500 Millionen Euro jährlich garantiert, wird darauf achten, dass das Pay-TV einerseits mehr Exklusivität erhält und andererseits das deutsche Jedermannsfernsehen nicht zu kurz kommt.

Darüber hinaus versucht die Bundesliga im Ausland neue Geschäftsfelder aufzumachen. Derzeit erlöst sie durch TV-Auslandsrechte 20 Millionen Euro im Jahr. Ein Freundschaftspreis, der bislang auch deshalb so niedrig ist, weil neue Märkte günstig erschlossen werden sollen. Der Wettanbieter Bwin ist Inhaber der Rechte und lässt diese von der Münchner Agentur Sportsman Media Group vermarkten. Die vermeldet Erfolge. So hat man die Rechte für den arabischen Raum an den Dubai Sports Channel verkauft. Der könne 100 Millionen Haushalte erreichen jubiliert die DFL in ihrem hauseigenen Hochglanzmagazin. Ein halbstündiges TV-Magazin der Liga mit dem Titel "Goal! - The Bundesliga Magazine" kann mittlerweile in mehr als 50 Ländern gesehen werden. Es wird im Auftrag des Ligaverbands DFL in Deutschland auf Spanisch und Englisch produziert und soll das internationale Schaufenster der Liga sein.

Und dennoch: Im Vergleich zur Premier League geht die Bundesliga im internationalen TV-Wettbewerb regelrecht unter. Werbegastspiele von Bundesligisten im Ausland sollen der Liga zu Popularität verhelfen. Energie Cottbus und Arminia Bielefeld spielten im Auftrag der DFL in China, Borussia Dortmund in Indonesien. Nun ja. Ob die Anstrengungen fruchtbar waren, wird sich bei der anstehenden Verhandlungen um die Auslandsrechte zeigen. Doch auch wenn sich die Erlöse aus dem Auslandsgeschäft, wie von der Liga erhofft, verdreifachen, bei den Bayern käme nicht genug an, um sich in der Money League weiter zu verbessern.

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