piwik no script img

Lieferung an Deutsche BahnICE-Züge unterm Baum

Jahrelang hatte sich die Lieferung verzögert, nun soll die Bahn ICE-Züge von Siemens erhalten haben. Und die landen vermutlich erst mal in der Reserve.

Hier noch nur auf Testfahrt, bald wohl richtig auf Strecke: ein ICE der dritten Generation. Bild: dpa

FRANKFURT/MAIN afp | Die Deutsche Bahn erhält nach jahrelangen Verzögerungen endlich ihre neuen ICE-Züge von Siemens. Der Weg für die Auslieferung der 16 Hochgeschwindigkeitszüge sei frei, berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung in ihrer Samstagsausgabe unter Berufung auf informierte Kreise. Demnach hat das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) am Freitag noch kurz vor Weihnachten vier Züge für den Einsatz im Personenverkehr zugelassen. Theoretisch könnte die Bahn die Züge sofort einsetzen.

Beobachter rechnen allerdings damit, dass sie zunächst nicht im laufenden Betrieb auf der Schiene verkehren, sondern vorerst lediglich als Reserve vorgehalten werden sollen. Gerade zu verkehrsstarken Zeiten wie an Freitag- oder Sonntagabenden hatte die Bahn bislang für Ausfälle beim sogenannten rollenden Material kaum Ersatz zur Verfügung, berichtete die Zeitung. Mit den neuen Zügen könnte sich diese angespannte Lage etwas verbessern.

Die ICE-Züge der dritten Generation hätten eigentlich schon im Oktober 2011 ausgeliefert werden sollen. Doch wegen technischer Probleme und Streits zwischen dem Bahnbetreiber DB, dem Zughersteller Siemens und dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) als Kontrollinstanz gab es immer weitere Verzögerungen.

Besonders für Siemens waren die fortlaufenden Pannen nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Joe Kaeser eine „Mega-Peinlichkeit“. In diesem Herbst wurden erstmals zwei ICE 3 für Schulungs- und Testzwecke freigegeben, jedoch noch nicht für den Personenverkehr.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

4 Kommentare

 / 
  • E
    emil

    vielleicht sollte sich dieses ulkige deutsche unternehmen mehr auf ubootbau konzentrieren, da scheint die expertise höher zu sein.

  • Es wäre doch bei der jahrelangen Unfähigkeit der internationalen Bahn-Industrie zu überlegen, wieder lokbespannte Züge mit 200km/h-Wagen zu verwenden - wenn es da Probleme gibt, kann man die Züge neu zusammenstellen und in der Länge dem Bedarf anpassen... Der Technik-Wahn mit den Triebzügen scheint nicht mehr beherrschbar. Wie wäre es denn mal mit bewährter Technik - gerne auch mit Fahrrad- und Mobilitäts-Wagen mit breiten Türen usw - von der Endgeschwindigkeit hängt doch nicth so viel ab. Auch bei Köln-Frankfurt ist der Schnitt nur etwa 180km/h. Das würde eine Doppeltraktion BR101 mit nicht zu vielen Wagen auch schaffen. Der Abschied vom Spitzengeschwindigkeits-Wahn würde dem System Bahn guttun und könnte auch wieder mehr Direktverbindungen oder gar Kurswagen schaffen. Viele Kund/inn/en steigen nicht gerne um. Auch ein Gepäckwagen wäre nicht Nostalgie, sondern praktischer Kundendienst. Und bequemer als die alten 1. Klasse-IC-Wagen ist kein Triebwagen. Vielleicht geht das auch mit 230 km/h - wenn das überhaupt viel für die Fahrzeit bringt. Die Veilzahl der Triebwagen-Baureihen kann jedenfalls nicht das Gelbe vom Ei der Wirtschaftlichkeit sein - deren anfälligkeit kommt noch erschwerend hinzu. Und Neubaustrecken mit großen Steigungen - zuletzt Stg-Ulm - sind sowieso Mist, weil nix für Güterzüge.

  • F
    Florian

    Guten Tag,

     

    ich glaube der ICE 3 fährt schon seit Jahren (ab 1997).

    Ich denke es geht um den Valaro D von Siemens, oder?

    Okay der wird auch als Teil der dritten ICE Generation

    bezeichnet.

     

    Das in diesem Herbst erstmals ICE 3 für Schulungszwecke

    freigegeben wurden ist eindeutig falsch.

     

    Grüße

    Florian

  • B
    BürgerLars

    Bahnverkehr scheint eine komplizierte Sache zu sein. Oder gilt hier auch, dass zu viele Köche den Brei verderben?