piwik no script img

LieferkettenMehr Kleidung aus Bangladesch

Jedes fünfte Kleidungsstück kommt mittlerweile aus Bangladesch. Die dortigen Tex­til­ar­bei­te­r*in­nen streiken derzeit für bessere Arbeitsbedingungen.

Protest von Textil Ar­bei­te­r*in­nen in Bangladesch

Wiesbaden AFP | Der Anteil des Produktionslandes Bangladesch an den deutschen Bekleidungsimporten ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte, lag er 2013 noch bei 12,1 Prozent, zwischen Januar und September dieses Jahres betrug er schon 20,3 Prozent. Damals wie heute sind demnach die drei wichtigsten Lieferländer für Bekleidung China, Bangladesch und die Türkei.

Sie machen zusammen weiterhin über die Hälfte (53,3 Prozent) der Bekleidungsimporte Deutschlands aus. Von Januar bis September wurde laut Statistischem Bundesamt allerdings insgesamt weniger Kleidung nach Deutschland importiert: Der Umfang lag bei 27,8 Milliarden Euro, das war ein Rückgang um 14,1 Prozent, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Aus allen drei Spitzenländern gingen die Importe deutlich jeweils im zweistelligen Bereich zurück.

Bangladesch steht wegen teils gewaltsamer Proteste und Forderungen nach höheren Löhnen in der Textilbranche derzeit im Fokus. Vor allem Bangladeschs Hauptstadt Dhaka und ihre Vororte sind ein wichtiges Zentrum der Textilindustrie. Viele westliche Marken wie Gap, H&M oder Aldi lassen dort Kleidungsstücke herstellen.

Das Land ist einer der größten Produzenten von Textilien weltweit, im Land gibt es rund 3500 Fabriken und Werkstätten. Vier Millionen Menschen arbeiten in der Branche. Textilien machen 85 Prozent der Exporte aus. Am Wochenende wurden 150 Fabriken auf unbestimmte Zeit geschlossen, da die Hersteller zum Beginn der neuen Arbeitswoche in dem südasiatischen Land weitere Streiks fürchten.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare