Liebesgeschichten: Folge 1: Der Rekord-Fan von Hannover 96
Liebe und Leidenschaft empfinden Fans und Spieler für ihren Verein und tun deshalb verrückte Dinge – egal ob im Handball, Fußball oder beim Tanzen. In der fußballfreien Zeit wollen wir davon erzählen.
Rudolf Gehrcke ist seit 71 Jahren Mitglied von Hannover 96. Länger hat keiner dem Klub die Treue gehalten. Bis heute ist der 84-Jährige regelmäßig Gast bei den Heimspielen und auf der Mitgliedersammlung erzählt er manchmal von früher, von der glorreichen Zeit.
1954 schlug Hannover 96 im Meisterschaftsendspiel den Favoriten aus Kaiserslautern mit 5:1. Gehrcke war 22 Jahre alt und er sprang für den verletzten Willi Hundertmark ein. Die Vereins-Homepage schreibt noch heute von einer starken Partie des „Benjamins der Meistermannschaft“.
1959, noch vor der Gründung der Bundesliga, hängt Mittelfeldmann Gehrcke seine Fußballschuhe an den Nagel und beginnt, sich für seinen Verein zu engagieren. Gehrcke ist Architekt und baut das Klubheim, er ist Mitglied im Verwaltung- und Ehrenrat.
Noch eine Meisterschaft durfte Gehrcke nicht erleben. Nur 1992 gewinnt 96 den DFB-Pokal, wird 2011 in der Fußball-Bundesliga Vierter. Ein schwacher Trost für unzählige Jahre in Liga 2 und 3, für Abstiege, Niederlagen-Serien, Trainer wie Jürgen Stoffregen, Peter Neururer oder Tayfun Korkut – und 20 Jahre Martin Kind. Aber schon in der Vereinshymne heißt es: „Nicht nur an guten Tagen, wenn die Sonne scheint 96, alte Liebe!“ BIG
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