piwik no script img

„Liebe taz...“Was ist ein Pazifist? –betr.: „Scherf erinnert sich an Straßenschlachten“, taz-Bremen vom 3.4.98

Bürgermeister Scherf spricht von einem „fundamentalen Wandel der Bundeswehr“Er sieht dabei aber nicht, daß die Bundeswehr zu einer Armee umgewandelt wird, die eines Tages Rohstoffe für Deutschland sichern soll. Mit seiner Befürwortung eines öffentlichen Gelöbnisses in Bremen dient Scherf Rüstungsminister Rühe und macht sich zum Helfer der weiteren Militarisierung Deutschlands. SPD-Landesvorstand und große Teile der SPD-Bürgerschaftsfraktion haben da offenbar mehr Durchblick als Scherf. Und wenn Scherf sich immer noch als Pazifist sieht, sollte er einmal im Lexikon nachsehen, was ein Pazifist ist: nämlich jemand, der u.a. den Verzicht auf Rüstung und militärische Ausbildung fordert (Duden-Lexikon).

Ein Pazifist begrüßt sicher kein öffentliches Gelöbnis. Aber vielleicht (hoffentlich) kippt Scherf ja wieder einmal um (darin hat er ja, man denke an den Lauschangriff, schon ein wenig Übung) und wendet sich doch noch gegen solch ein militärisches Spektakel.

Joachim Fischer, Mitglied der Pusdorfer Friedensgruppe

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen