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„Liebe taz...“Kein pädagogischer Anspruch dabei –betr.: Reaktionen zu: „Gymnasium wurde zum Rotlichtviertel“, taz-Bremen vom 21.4.1998

Wir, die Mehrheit des 13. Jahrgangs des Alten Gymnasiums möchten selbst noch ein paar Worte zu unserer Nulltagefeier und zu Ihrem Bericht loswerden. Als erstes ist zu sagen, daß es sich bei einer Nulltagefeier keineswegs um eine Lehrveranstaltung mit „pädagogischem Anspruch“handelt. Dies sollten unsere BildungspolitikerInnen und Frau Kröning eigentlich wissen. Ihr Bericht vermittelt eine Sicht der Nulltagefeier, die absolut unzutreffend ist. Der Eindruck, Mädchen seien genötigt worden sich selbst als Prostituierte darzustellen, entspricht nicht den Tatsachen. Es gab mehrere SchülerInnen, die mit dem Thema auch nicht hundertprozentig zufrieden waren uns sich darauf als MatrosInnen, Nonnen, Krankenschwestern, PolizistInnnen etc. verkleidet haben.

Alle Entscheidungen wurden basisdemokratisch gefaßt. Die sich verletzt fühlende Gruppe hat leider keinen offenen Protest auf den Jahrgangsversammlungen vorgebracht, die Möglichkeit und Bereitschaft zur Auseinandersetzung bestand jederzeit. Wir sind uns der Problematik unseres Themas bewußt, möchten aber darauf hinweisen, daß die Alternativen zu Rotlicht, wie z.B. Mittelalter (Glaubenskriege, Hexenverfolgung, Pest), Revolution (Guillotine, Arbeitslager, Diktaturen) und „Cowboy und Indianer (verniedlichende Bezeichnung für ethnische Säuberungen) nicht weniger Kritik verdienten. Cornelia Focke

im Namen der Mehrheit des 13. Jahrgangs

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