piwik no script img

„Liebe taz...“ Was darf Satire?

Betr.: „Hier beginnt das Humornotstandsgebiet“, taz vom 23. April

Dankeschön für den treffenden Artikel zum Humornotstandsgebiet. Auch wenn ich nicht auf dieser Veranstaltung war, sprach er mir aus der Seele. Schon lange habe ich mich über die von „Daheim in der Fremde“ und der „Stimme“ reichlich gesendeten und gedruckten Geschichten des „Satirikers und Humoristen“ Osman Engin geärgert. Dabei hatte ich immer den Eindruck, dass unsere große Angst (der Deutschen), durch Kritik an türkisch-deutscher Literatur gleich ausländerfeindlich zu sein, davon abhielt, die Bremer „heilige Kuh“ Osman Engin zu schlachten. Gerade andersherum wird ein Schuh draus: Fehlende Auseinandersetzung ist kein Bonus, den Autoren nichtdeutscher Herkunft zu genießen Grund haben. Ähnliche Formen des Nicht-Ernstnehmens haben Tagebuch schreibende Frauen in den Siebzigern auch erfahren. Was kann und darf wirkliche Satire? Alles – außer in den frauenfeindlichen Klischees sich suhlen und Dünnbrett bohren.

Angelika Hofner

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen