: „Liebe taz...“ Unterstellungen? –betr.: „Abrißbirne gegen polnische Gläubige“, taz-Bremen vom 15.7.1998
Zu dem Artikel sind einige Fakten nachzutragen:
1.) Die St.Laurentius-Kirche ist ein zweiter Gottesdienstort der Gemeinde St.Hedwig. Hier gab es nie einen eigenen Pfarrer und die Gemeinde St. Hedwig kann in Zukunft kaum zwei Gotteshäuser unterhalten.
2.) Propst Lüttel hat dem Autor erklärt, daß die polnische Mission im Bereich der katholischen Kirche Bremen einen hohen Stellenwert hat, an dem niemand rüttelt, daß die Kirche aber auch die Aufgabe hat, zur Integration der polnisch-sprachigen Katholiken beizutragen.
3.) Kein Verantwortlicher im Dekanat ist „froh darüber, daß die „Polenmesse in der Vahr verschwindet“. Es ist vielmehr selbstverständlich, daß die polnisch-sprechenden Katholiken einen neuen Gottesdienstort bekommen, wenn am Standort St. Laurentius gebaut wird, und die neue Kapelle zu klein ist.
4.) Der Autor weiß, daß neben dem Samstags-Gottesdienst in St. Laurentius ein gut besuchter Sonntagsgottesdienst in der Propsteikirche St. Johann gefeirt wird – und zwar seit Jahren. Er wird von niemandem in Frage gestellt.
Die Behauptung in der Überschrift, das Altenheim sei „gewinnträchtig“, ist aberwitzig. Im Gegenteil verschuldet sich der Bremer Caritasverband, um den Bedarf an Altenheim-Plätzen im Bereich Vahr abdecken zu können. Falsch ist ferner die Unterstellung, die Polen könnten nicht „in Ruhe ihre Gottesdienste feiern“. Niemand von den Verantwortlichen stört diese Gottesdienste. Es ist unwahr, daß Bremens Katholiken „das Schlagwort der Integration“ erst jetzt „für sich entdeckt haben“. Vielmehr bietet unter anderem ein polnisch-sprechender Sozialarbeiter seit über einem Jahrzehnt im Caritasverband Integrationshilfe an und das Bildungswerk der Katholiken hat ebenfalls seit Jahren Sprachkurse. Wilhelm Tacke, Öffentlichkeitsreferent bei der Katholischen Kirche Bremen
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