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„Liebe taz...“ Auf keine Erwerbslosenhaut

Betr: „Wir lassen uns nicht erpressen“, taz bremen vom 25. Oktober

So was geht auf keine Erwerbslosenhaut. Während bei Erwerbslosen permanent Jahr für Jahr das Einkommen um drei Prozent gekürzt wird, verlangt ein Unternehmer mal locker drei Millionen Mark von der Stadt. Weil sich kaum jemand den Eintritt für sein Musical leisten kann (Erwerbslose schon gar nicht), befürchtet er, dass dadurch seine Einkünfte weiter sinken. Man/Frau stelle sich vor, Erwerbslose, die bekanntlich auch Einkommenseinbußen zu verzeichnen haben, würden ebenfalls einen Einkommensausgleich für inständig sinkende Arbeitslosenhilfe verlangen! Beispiel: Bei einem Durchschnittseinkommen von 5000 Mark und einer Arbeitslosenhilfe von 900 Mark bleibt eine Differenz von 4100 Mark! Dieser Differenzbetrag wäre dann an jeden Erwerbslosen vom Arbeitsamt als Einkommensausgleich jeden Monat zusätzlich zur Arbeitslosenhilfe zu zahlen. Wie groß wäre dann das Gejammer der Unternehmer und Politiker?! Denn dann könnten sie ja Langzeiterwerblose, die absichtlich durch ständige Kürzungen in die Armut getrieben werden, nicht zur Annahme von gering qualifizierter Niedriglohnarbeit zwingen!

Roland Marechal

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