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Liebe, Hoffnung, Wut

Amerikanischer Bäcker muss gefühllos arbeiten

Gefühle haben im Müsli aus Sicht von amerikanischen Lebensmittelkontrolleuren nichts zu suchen. Das meldete gestern die Nachrichtenagentur dpa aus Concord im US-Bundesstaat Massachusetts. Die zuständige Aufsichtsbehörde hat jetzt eine dort ansässige Bäckerei aufgefordert, in der Zutatenliste für Frühstücksflocken nur handfeste Bestandteile zu nennen. „Ihre Marke Na­shoba Granola führt die Zutat ‚Liebe‘“, heißt es in der Abmahnung. „Liebe“ sei aber kein gängiger oder üblicher Name für eine Zutat. Der Inhaber der Nashoba Brook Bakery in Concord bezeichnete die Vorgabe der Behörde als „ziemlich albern“. Sein Betrieb müsse mit Leidenschaft und Liebe an die Arbeit herangehen, schließlich würden so täglich frisches Brot, Müsli und Gebäck hergestellt, behauptete der Bäcker am Mittwoch.

Liebe und Leidenschaft allein reichen da allerdings nicht aus. Denn auf der Zutatenliste unseres heimischen Müslis ist zum Beispiel auch noch „Hoffnung“ verzeichnet. Die Hoffnung, dass die Mümmelflocken auch tatsächlich schmecken. Denn wenn sich diese Hoffnung nicht erfüllt, dann weint der Müsli-Hersteller ganz bitterliche Tränen in die süße Milch. Und es springt einen aus dem Müsli heraus die letzte aller gefühlten Zutaten an, die der Hersteller für alle Fälle untergerührt hat: die „Wut“ – wahlweise in den leckeren Geschmacksrichtungen „kalte“, „blinde“ oder „kochende“. Damit es ein brutal gutes Frühstück wird!

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