: Lichtscheuer Mega-Star
■ Eine Handvoll Fans und ein magerer Gruß: Michael Jackson ist in Hamburg gelandet
ist in Hamburg gelandet
Wird seine Silikonwange von der Reise zerknautscht sein? Wird er sein Sauerstoffzelt mitbringen? Die Spannung bei der versammelten Medienschar und den sechseinhalb wartenden Fans auf dem Fuhlsbütteler Flughafen steigt ins Unermeßliche. Denn gleich wird he himself in Hamburg einschweben!
Ist etwa der da am Zaun..., der mit schwarzer Sonnenbrille, Hut und Nietenhose...? Mitnichten, Matthias (16) ist bloß seit neun Jahren eingeschworener Fan. Sein größter Traum: das Geld fürs Face- Lifting zusammenzubekommen. Cool und (noch) breitnasig harrt er der Dinge, denn „jetzt will ich ihn endlich mal zu sehen bekommen!“ Dabei hat er Konzertkarten gleich für Bremen und Hamburg in der Tasche. Neid macht sich breit bei Peter (11), der mit seinen beiden Kumpels ein Liedchen vom Mega- Star in sämtliche bereitstehenden Mikrofone trällert. Seine Mami hat ihm den Konzertbesuch verboten... Und kaum wagt er es zu hoffen: Ob er womöglich ein Autogramm auf den Gipsarm...?
Alles drängt und drängelt, und da — jetzt! Aus der Ferne dringt ein hysterischer „Maikel“-Schrei aufs Rollfeld. Doch wie ein lichtscheues Frettchen und ganz in Schwarz huscht er in einen aufgemotzten Ami-Kleinbus mit getönten Scheiben. Von da ab gibt's nur noch Sporttaschen-in-Luxuslimousinen-verfrachtende-Bodyguards zu sehen. Schließlich fährt der Konvoi mit Blaulicht davon. Doch die Fans sind glücklich: „Toll, einfach toll“. Denn war nicht uns allen so, als ob aus dem vorbeirauschenden Gefährt eine Hand sich zum „Victory“-Zeichen krümmte? Es war seine, ganz sicher! skai
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