piwik no script img

Lettland fordert Auslieferung

MELBOURNE ap ■ In Australien hat gestern das Auslieferungsverfahren gegen den mutmaßlichen NS-Kriegsverbrecher Konrad Kalejs begonnen. Lettland will den 87-Jährigen vor Gericht stellen. Ihm wird vorgeworfen, während des Zweiten Weltkriegs als Offizier der Wachmannschaft des KZ Salispils bei Riga an der Ermordung von Juden beteiligt gewesen zu sein. Kalejs bestreitet die Vorwürfe. Seine Verteidiger sagen, er sei zu krank für die Reise nach Riga. Kalejs war nach dem Krieg nach Australien ausgewandert und besitzt die australische Staatsbürgerschaft. Er lebte zeitweise in den USA und Großbritannien und floh im letzten Jahr nach Australien, nachdem er von jüdischen Gruppen in einem britischen Altersheim aufgespürt worden war. Ein australisches Gericht ließ ihn auf Grund eines Haftbefehls wegen Völkermordes und Kriegsverbrechen festnehmen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen