: Lesben dürfen Kind behalten
Boston (dpa) – Einem lesbischen Paar ist im US-Bundesstaat Massachusetts das gemeinsame Sorgerecht für ein fünfjähriges Mädchen zugesprochen worden. Der Oberste Gerichtshof in Boston entschied mit vier zu drei Stimmen, daß die biologische Mutter Susan Love – eine bekannte medizinische Spezialistin für Brustkrebs – und eine mit ihr seit über zehn Jahren liierte Ärztin gemeinsam das Elternrecht für das Kind besitzen. Das Paar hatte das Verfahren angestrengt, um gemeinsam das Sorgerecht für die Fünfjährige zu erhalten, die durch künstliche Besamung zur Welt gekommen war. Nach Angaben der Anwältin der beiden Ärztinnen ist damit in Massachusetts erstmals von einem Gericht zugunsten eines homosexuellen Paares entschieden worden. Ausschlaggebend sei gewesen, daß das Paar nicht verheiratet sei. In dem Bundesstaat ist eine Eheschließung gleichgeschlechtlicher Personen verboten.
Im US-Bundesstaat Virginia dagegen hatte in der vergangenen Woche ein Bezirksgericht entschieden, daß eine lesbische Mutter für die Erziehung ihres Sohnes „ungeeignet“ ist. Richter Buford Parsons entzog der 23jährigen Sharon Bottoms das Sorgerecht für ihren zwei Jahre alten Sohn. Der Richter bezeichnete den Lebenswandel von Sharon Bottoms als „illegal und unmoralisch“, da sie mit ihrer 27jährigen Lebensgefährtin oralen Sex praktiziere.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
