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Lernen lernen

■ Minister diskutieren Oberstufenreform

Was sollen AbiturientInnen künftig lernen? Deutsch, Mathe und Fremdsprachen pauken, wie vor der Einführung des Kurssystems? Oder „Schlüsselqualifikationen“ wie Teamfähigkeit, Kreativität und Selbständigkeit? Mit diesen Fragen beschäftigen sich heute und morgen die KultusministerInnen der Länder anhand eines Experten-Gutachtens auf einer Klausurtagung in Hamburg.

Daß sich etwas ändern muß, zeigt nicht zuletzt Kritik von Wirtschaft und Hochschulen am Ausbildungsstand der AbiturientInnen. In der Hansestadt aber gibt es bereits Schulen, die neue Formen des Oberstufenunterrichts erproben. Ein Beispiel ist die Max-Brauer-Gesamtschule mit den drei fächerübergreifenden Profilen Kommunikation und Sprache, Kulturenvielfalt sowie Umwelt. Würden sich die KultusministerInnen im Dezember für verbindliche und detaillierte Anforderungsprofile für Gymnasien entscheiden, wäre das das Ende dieser Reformprojekte. Deshalb fordert die GEW „Erprobungsfreiheit“: „Die Beschlüsse der Kultusminister dürfen nicht den Hamburger Bestrebungen nach mehr Autonomie der Schulen widersprechen“, so der GEW–Pressesprecher, Hannes Holländer.

„Als eine klare Abfuhr“ an alle Tendenzen, das alte Gymnasium der 50er und 60er Jahre zu restaurieren, interpretierte denn auch der Bundesvorsitzende der GEW, Dieter Wunder, den Expertenbericht gestern auf einer Pressekonferenz in Hamburg. Erfreulich sei es, daß die Expertenkommission die Leistungen der reformierten Oberstufe im wesentlichen positiv bewertet. Enttäuschend sei dagegen die Forderung nach einer durchgehenden Belegung der Fächer Deutsch, Mathematik sowie fortgeführter Fremdsprachen und deren Berücksichtigung beim Abitur. Diese schränke die Wahlfreiheit ein.

Der Deutsche Lehrerverband Hamburg fordert, bei aller Wahlfreiheit die Vergleichbarkeit der Bildungsabschlüsse nicht zu vergessen und weiß sich da einig mit der Schulsenatorin Rosi Raab, die heute bei der KultusministerInnen-Konferenz den Vorsitz hat. paf

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