: Leningrad Gauchos
In St. Petersburg mag man Latinorhythmen und bringt sich ansonsten klassisch mit Sex, Drugs und Rock ’n’ Roll in Wallung
Die Russen kommen, und das machen sie gleich in einem musikalischen Dreierpack. Vormerken darf man sich bei der Konzertreihe den Auftritt der aufrechten Nihilisten von Grazhdanskaja Oborona (Zivilverteidigung) am 31. Juli im Tacheles. Bereits diesen Donnerstag spielen in der Alten Kantine Auktyon – noch perestroikabetriebene Speerspitze der Russenwave und damit mittlerweile die Elder Statesmen der Szene, weiter tanzbärig wild, wie sich zum Auftakt des Bandpakets heute im Tränenpalast auch Leningrad präsentieren. Schon mit ihrem Namen grätscht die 1997 gegründete Band ironisch in die Vergangenheitsvergegenwärtigung. Leningrad eben. Das längst wieder St. Petersburg ist. Heimat der ungestümen Kapelle, die sich gern an karibischen Klängen wärmt und den Latinoeinschlag mit Ska und Gossengesang auf Trab bringt. In den derben Texten geht es um den unverwüstlichen Dreisprung Sex, Drugs und Rock ’n’ Roll, den man nicht unbedingt wortgetreu verstehen muss. Aber bestimmt nicht brav auf seinem Schemel absitzen sollte. Deswegen sind die Stühle beiseite geräumt. Das ist eine Tanzband. Die Nummer eins der russischen Diskotheken. Eine Empfehlung auch der hiesigen Russendisko.
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