Leichtathletik-EM: Gold für Zehnkämpfer Behrenbruch
Erstmals seit 1971 kann Deutschland einen Erfolg im Zehnkampf bei einer Europameisterschaft verbuchen: Der 27-jährige Pascal holte den Titel mit persönlicher Bestleistung.
HELSINKI dpa | Im Ziel des 1500-Meter-Laufes stützte Pascal Behrenbruch erschöpft seine Hände auf die Knie. Dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht, langsam hob er die Arme gen Himmel. Gold-Mission erfüllt: Behrenbruch hat sich erstmals zum „König der Athleten“ gekrönt und den deutschen Leichtathleten nach 41 Jahren wieder einen Zehnkampf-Europameistertitel beschert.
Der 27 Jahre alte Frankfurter triumphierte am Donnerstag bei der Leichtathletik-EM in Helsinki mit der europäischen Saisonbestleistung von 8558 Punkten. „Da ist ein richtig geiles Ding rausgekommen“, sagte Behrenbruch mit einem glücklichen Lächeln.
Seine persönliche Bestleistung übertraf der Hesse im Olympiastadion von 1952 damit gleich um 119 Zähler. Bis dato letzter deutscher Europameister war 1971 der DDR-Athlet Joachim Kirst – ebenfalls im Olympiastadion von Helsinki. „Ich wollte 100 Punkte drauflegen im Vergleich zu Götzis. Das habe ich geschafft. Und ich habe gesagt, ich will dann nochmal 100 Punkte drauflegen in London. Das muss ich jetzt noch machen“, sagte der Sieger.
Dem bis zur siebten Disziplin führenden Ukrainer Alexej Kasjanow nahm Behrenbruch 237 Punkte ab. Allein in seiner besten Disziplin, dem Speerwurf, war er um 15,08 Meter besser und machte 227 Zähler gut. Gold war gebont. Halbzeit-Meister Kasjanow freute sich am Ende auch über Silber (8321), Bronze eroberte der erst 21 Jahre alte Russe Ilja Schkurenjow (8219). Der Hallenser Norman Müller wurde Siebter; EM-Debütant Mathias Brugger (Ulm) musste wegen Kniebeschwerden vor dem Stabhochsprung aufgeben.
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