: Legale Waffen für Zulus
■ Entgegen den eigenen Beteuerungen erlaubt die südafrikanische Regierung den Zulus, Waffen zu tragen
Harare (adn) - Im Widerspruch zu ihren eigenen Erklärungen, an der Beendigung des Blutvergießens interessiert zu sein, hat die südafrikanische Regierung den Zulus in der Unruheprovinz Natal das Tragen von Waffen erlaubt. Wie die Nationale Assoziation Demokratischer Rechtsanwälte (NADEL) in Johannesburg gestern mitteilte, wurden die Vorschriften des in der Provinz gültigen „Kodex des Zulu-Rechts“ am 31. August aufgehoben. Der Erlaß verbot das Tragen gefährlicher Waffen, darunter Kurzspeere und Kampfäxte, bei Festen und Versammlungen.
Bei Zusammenstößen zwischen der von Häuptling Gatsha Buthelezi geführten konservativen Inkatha-Partei und Anhängern des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) haben in den vergangenen vier Jahren allein in der Provinz Natal mehr als viertausend Menschen das Leben verloren.
NADEL-Präsident Pius Langa hat den Schritt der Regierung als „zynisch“ verurteilt. Er widerspreche den Bemühungen, den Konflikt durch Entwaffnung der Beteiligten zu beenden. Langa plädierte dafür, das Waffenverbot im ganzen Land durchzusetzen, das in der Gegend um Johannesburg seit Ende August gilt.
Siehe auch Interview Seite 9
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