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Lebenslang + 135 Jahre

■ Carlos Lehder in den USA wegen Kokainschmuggels von Kolumbien in die Staaten verurteilt / Er gilt als führendes Mitglied des Medellin-Kartells

Jacksonville (ap) - Zu einer die vorzeitige Freilassung ausschließenden lebenslangen Gefängnisstrafe ist der deutschstämmige Kolumbianer Carlos Lehder, der als einer der Drahtzieher im internationalen Rauschgifthandel gilt, von einem Gericht in den USA verurteilt worden: Richter Melton verhängte am Mittwoch in Jacksonville in Florida zur lebenslangen Strafe noch zusätzlich 135 Jahre Gefängnis gegen den 38jährigen. Die Verhaftung und Verurteilung Lehders gilt als ein großer Erfolg bei der Bekämpfung des Rauschgiftschmuggels in den USA. Der lebenslange Teil der Strafe darf nicht zur Bewährung ausgesetzt werden. Der Richter griff zum härtesten Strafmaß, das nach dem Gesetz möglich war. Lehder war bereits im Mai für schuldig befunden worden, von den Bahamas aus 3,3 Tonnen Kokain in die USA geschmuggelt zu haben. Er galt als eine der führenden Personen in dem nach einer kolumbianischen Stadt benannten Medellin-Kartell, das nach Meinung von US-Experten für rund 80 Prozent des Kokainschmuggels in die USA verantwortlich ist.

Zum Abschluß des sieben Monate dauernden Prozesses, in dem der Mitangeklagte Carlton Reed 15 Jahre Gefängnis erhielt, wurde Lehder auch zu Geldstrafen von insgesamt 350.000 Dollar verurteilt. Während der Beweisaufnahme hatten Zeugen erklärt, hohe Persönlichkeiten der Bahamas hätten Lehder und dessen Organisation bei dem Vorhaben unterstützt, mehr als 20 Tonnen Kokain von Kolumbien aus über die Bahama-Insel Norman's Cay nach Florida und Georgia zu schmuggeln. Lehder gehörte zu insgesamt 109 Kolumbianern, nach denen die amerikanischen Justizbehörden fahndeten, seit die USA und Kolumbien 1979 ein Auslieferungsabkommen geschlossen hatten. Mehr als ein Dutzend der Verdächtigen wurde bisher an die USA ausgeliefert.

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