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Leben in BremerhavenMonteurin, Agentin?

■ „Welche Arbeit braucht die Frau?“ – eine Diskussion in Bremerhaven

Frauen, Arbeit, Bremerhaven: Das Thema „Frauenarbeit zwischen Traum und Wirklichkeit“ diskutieren morgen Bremerhavener Fachfrauen; das Gespräch leitet Margareta Steinrücke von der Angestelltenkammer Bremen – die taz sprach vorab mit ihr.

taz: Welche Arbeit braucht die Frau Ihrer Meinung nach?

Margarete Steinrücke: Sie braucht erstmal überhaupt Arbeit. In Bremerhaven. Uns geht es darum, Frauen nicht nur in den klassischen fünf Berufen in Arbeit zu bringen.

Friseurin?

Arzt-, Zahnarzthelferin, Einzelhandels- und Bürokauffrau.

Sie klingen resigniert.

Bin ich nicht. Es tut sich schon was. Viele Mädchen interessieren sich in Richtung Neue Medien. Aber es geht langsam.

Frauenarbeit in Bremerhaven ist ganz oft Arbeit in der Fischindustrie – klassische Frauenarbeitsplätze?

Ja. Es sind industrielle und in der Regel keine Facharbeitsplätze. Die Arbeiterinnen sind den höchsten Belastungen ausgesetzt: starre Haltung, monotone Bewegungen, starke Geruchsbelästigung, schlechter Lohn.

Aber auch hier wird viel rationalisiert, oder?

Klar. Das läuft schleichend. Das kann man einerseits begrüßen, andererseits ist es schlecht für die Frauen, die keine Ausbildung haben. Das zu beurteilen, ist ambivalent. Überdies ist es so, dass die Unternehmen trotz Automatisierungsmöglichkeit nicht umstellen: Für bestimmte Sachen halten sie Frauen für die flexibleren Roboter.

Was war der Anlass für die Veranstaltungsreihe?

Eine Ausstellungsidee, die mein Kollege Peter Schenk von der Arbeiterkammer gemeinsam mit der Fotografin Heidi Spessert ausgeheckt hat. Sie hat Frauen an ihrem Arbeitsplatz fotografiert und dann – unter Zuhilfenahme des Theaterfundus – als das, was sie gerne wären.

Fragen: Susanne Gieffers

Diskussion „Frauenarbeit zwischen Traum und Wirklichkeit“ morgen um 16 Uhr im Kultursaal der Arbeiterkammer Bremerhaven mit Anne Röhm (Gleichstellungsstelle) Ulrike Lichtblau (Hochschule) sowie Monica Cotte (Arbeitsförderungszentrum). Die Ausstellung „TraumArbeit“ wird dort am 5.12. um 20 Uhr eröffnet.

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