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Lateinamerikanischer Schuldnerclub

Brasilia (ap) - Mit der Vereinbarung, eine „Vereinigte Front“ gegen die Gläubigerländer zu gründen, ist in Brasilia eine Konferenz von Vertretern hochverschuldeter lateinamerikanischer Länder zu Ende gegangen. An der ersten Tagung der „Parlamentarischen Versammlung über die lateinamerikanische Auslandsverschuldung“ von Montag bis Mittwoch haben insgesamt rund 100 Abgeordnete, Regierungsvertreter und Wirtschaftsfachleute aus Argentinien, Brasilien, Ecuador, Kolumbien, Peru und Venezuela sowie Beobachter aus Italien, den Niederlanden und der Sojwetunion teilgenommen. Erklärtes Ziel der Organisatoren war die Schaffung einer Art Schuldnerclub, damit man vereint mit den internationalen Banken und Organisationen verhandeln und bessere Schuldendienstkonditionen erreichen kann. Der argentinische Parlamentarier Eduardo Pedro Vaca versicherte, man habe nicht vor, mit der internationalen Finanzwelt zu brechen. Sämtliche Teilnehmer unterzeichneten einen Entwurf, der die Schaffung einer ständigen Organisation vorsieht, in deren Rahmen Wirtschaftsprobleme erörtert und gemeinsames Vorgehen vereinbart werden sollen, um eine „faire und dauerhafte“ Lösung des Schuldenproblems zu erreichen. Vorangegangen war im November eine Konferenz der Präsidenten von Argentinien, Brasillien, Kolumbien, Mexiko, Panama, Peru, Uruguay und Venezuela in Mexiko, bei der die acht die Ansicht ausdrückten, daß die Schuldenlast die Entwicklung ihrer Länder hemme.

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