„Late Show“ im US-Fernsehen: Letterman hört auf
Seit 1982 ist er Late-Night-Talkmaster in den USA, in diesem Jahr hört David Letterman auf. Einige seiner Auftritten schrieben Fernsehgeschichte.
NEW YORK ap | Die amerikanische Talk-Show-Legende David Letterman hat seinen Abschied von der „Late Show“ angekündigt. Er werde seinen im kommenden Jahr auslaufenden Vertrag nicht verlängern, erklärte Letterman, der in der kommenden Woche 67 Jahre alt wird. Dem Publikum sagte er bei der Aufzeichnung der Show am Donnerstag, er werde noch mindestens ein Jahr als Gastgeber der Show zu sehen sein.
Letterman ist der dienstälteste Late-Night-Talkmaster im US-Fernsehen, keiner war zudem länger Gastgeber einer solchen Sendung. 1982 startete er beim Sender NBC mit der Show „Late Night“. 1993 wechselte er zur CBS, wo die Sendung seitdem als „Late Show“ läuft. Seit damals wird die Sendung am Broadway in New York am Ed Sullivan Theater produziert – einem fast ein Jahrhundert alten Veranstaltungsort, an dem auch die berühmte „Ed Sullivan Show“ spielte.
Letterman schrieb US-Fernsehgeschichte. Unvergessen seine Rückkehr nach einer fünffachen Bypass-Operation im Februar 2000, als er seine Ärzte und Krankenschwestern in der Sendung auf die Bühne brachte und vor Dankbarkeit den Tränen nahe war. 2009 sorgte er für Aufsehen, als er dem Publikum gestand, dass er trotz fester Beziehung mit mehreren seiner weiblichen Angestellten sexuelle Verhältnisse gehabt habe und deswegen erpresst worden sei.
CBS-Chef Leslie Moonves hatte Letterman nach eigener Aussage vor der Aufzeichnung am Donnerstag telefonisch über seinen Rückzug informiert. „Leslie, es war großartig. Du warst großartig. Der Sender war großartig. Aber ich höre auf“, berichtete Letterman dem Publikum.
Jay Leno, Gastgeber der „Tonight Show“ bei NBC und Lettermans großer Konkurrent, hatte sich bereits vor einigen Wochen zurückgezogen. Sein Nachfolger ist Jimmy Fallon. Während Leno in dem über zwei Jahrzehnte dauernden Duell in der Zuschauergunst die Nase meist vorne hatte, war Letterman der Liebling der Kritiker. Und im Gegensatz zu Leno war Lettermans Abschied offenbar allein seine Entscheidung.
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