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Lars Penning Filme aus dem Archiv –frisch gesichtet

Osteuropäische Filme aus den 1960er Jahren – da muss man auch mit Knüllern aus dem Kalten Krieg rechnen. In der Reihe „60s Ost“ zeigt das Babylon Mitte etwa die dialog­lose rumänische Farce „S-A furat o bomba“ (1961) von Ion Popescu-Gopo, die in vielen Genres wildert und auch vor Slapstick mit Tortenschlacht nicht zurückschreckt. Denn besonders helle sind die Gauner, die hier eine Atombombe stehlen wollen, nicht. Doch dann macht der Film auf recht vergnügliche Weise deutlich, wie es sich seinerzeit mit der Atombombe verhielt: Alle wollen sie unbedingt haben – zugleich aber hat jeder so viel Angst davor, dass er sie möglichst schnell wieder loswerden will (4. 2., 18.30 Uhr, Babylon Mitte).

Dem Kalten Krieg geschuldet war auch das Apollo-Raumfahrtprogramm der Nasa: Anfang der 60er Jahre hatte US-Präsident Kennedy das Ziel, bis zum Ende des Jahrzehnts einen Menschen auf den Mond zu bringen. Das war 1969 schließlich Neil Armstrong: „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit.“ Basierend auf einer Armstrong-Biografie von James R. Hansen, erzählt Damien Chazelles „Aufbruch zum Mond“ vom Weg zum Erdtrabanten auf spannende Weise: Das reicht vom Wettlauf ins All, in dem die Amerikaner gegenüber den Russen lange das Nachsehen haben, bis zu politischen und gesellschaftlichen Debatten, in denen die Frage aufgeworfen wird, ob man das viele Geld nicht besser woanders anlegen könnte. In den Szenen vom harten Training der Astronauten gelingt es dem Film schließlich vorzüglich, auch die extremen physischen und psychischen Belastungen der Beteiligten an der damaligen Raumfahrt zu verdeutlichen (31. 1., 1. 2., 12.30 Uhr, B-Ware! Ladenkino).

Eine unterhaltsame Protagonistin in einem letztlich eher konventionellen Dokumentarfilm ist die heute 77-jährige Modeschöpferin Vivienne Westwood. Sie schimpft und langweilt sich durch einen Film, der ihr abwechslungsreiches Leben und ihre Arbeit Revue passieren lässt – wozu sie einfach keine Lust hat. Denn Westwood lebt in der Gegenwart. Doch ihre wohl bekannteste Rolle spielte sie im britischen Punk der 1970er Jahre an der Seite von Malcolm McLaren, als sie die damaligen modischen Akzente setzte und aus zerrissenen T-Shirts ein Geschäft machte. Und es ist schon irrwitzig lustig anzusehen, wie eine Kuratorin des Victoria & Albert Museums Westwoods ikonisches „Destroy“-T-Shirt mit Handschuhen und spitzen Fingern anfasst: heute ein bedeutendes kulturelles Artefakt (OmU, 2. 2., 14.30 Uhr, 3. 2., 11 Uhr, B-Ware! Ladenkino; 3. 2., 14 Uhr, Xenon).

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