: Larry Clark
Mit wenigen Dutzend Bildern, in schnell vergriffenen Büchern gedruckt, hat Larry Clark, Jahrgang 1943, sich als Enfant terrible der Fotoszene etabliert: präzise erzählen seine Fotografien aus den sechziger und siebziger Jahren von jugendlicher Sexualität, Exzessen und dem Regreß, den der Drogenmißbrauch mit sich bringt. Clarks Fotografien, geschult an Robert Doisneau, interpretieren in hitziger Beteiligung die Wünsche der Figuren, die sie in Szene setzen (siehe auch taz vom 6.4.1992).
Die Galerie Barbara Weiss zeigt einige frühe Arbeiten und die jetzigen Obsessionen Clarks: beharrlich verwandelt er seine Bekanntschaften mit männlichen Teenagern der Subkultur in aufdringliche Trash-Fotos, die er dem offiziellen Bild des „erotischen Jugendlichen“ in Pop-Zeitschriften und Illustrierten entgegenhält: „Im Grunde macht mich Fotografie krank“. Während unser Autor mit dem Fotografen spricht, laufen im Nebenraum Videoaufzeichnungen, die Clark aus New York mitgebracht hat.
Im Bild: „Prostitute gives Teenager his first blowjob“
taz/Foto: Galerie Barbara Weiss
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