■ McCash Flows Orakel: Langeweile
Während sich an den deutschen Börsen zum Wochenbeginn einmal mehr Langeweile breit machte, geht es in Brüssel heiß her: Seit in der letzten Woche ruchbar wurde, daß der Chef des italienischen Olivetti– Konzerns, de Benedetti, eine größere Beteiligung wenn nicht gar die Übernahme der größten belgischen Holding, der Societe General Belgique, plant und sich schon Aktien der Gesellschaft im Wert von 1,5 Milliarden Mark zusammengekauft hat, versucht die „alte Dame Belgiens“, wie die an fast allen belgischen Firmen beteiligte SGB genannt wird, den feurigen italienischen Bewerber abzuweisen. De Benedetti, dem der SGB–Chef Rene Lamy vorwarf, die Gesellschaft im Stil eines „Imperialisten“ und „Kolonialisten“ übernehmen zu wollen, plant eine Reorganisation und Moderni Prozent) aufstockt. Ob diese Kapitalerhöhung rechtens ist und sich die 1822 gegründete Societe General so gegen die Aufkaufversuche wehren darf, soll in dieser Woche nun mittels Gerichtsbeschluß geklärt werden. Wegen dieser Turbulenzen waren die Aktien der SGB in der vergangenen Woche ausgesetzt. Wenn der Kampf um die Anteile weiter geht und die zwei Kontrahenten die Nachfrage gegenseitig anheizen, könnten die Dritten (die Anleger) durchaus von steigenden Kursen profitieren. Derlei Kursavancen sind an den europäischen Börsen zum Wochenbeginn kaum auszumachen, Wallstreet meldete am Montag hohe Kursgewinne bei steigenden Umsätzen - diese Euphorie könnte auch die lustlosen Börsen in Europa etwas beflügeln.
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