■ QUERBEET: Langeweile, ungeplant
Schon komisch, dass Langeweile als Movens dienen kann. Ist doch eigentlich eher als finales Motivationsleck tauglich, auf das eigentlich nur noch der lebenslängliche Tiefschlaf folgen kann. Und doch speist sich die Idee von Ekstase, einem Stück des Engländers Simon Black, aus eben diesem Überdruss: Seiner Ehe ist Charles Hudson in dem jetzt vom Theater Orange gespielten Stück müde. „Unsere Liebe braucht nur ... ein bisschen Hilfe“, räsonniert er – und fordert seine Frau auf, mit fremden Männern zu tanzen. Natürlich nur, damit er sich später umso ekstatischer auf sie stürzen kann – und nicht etwa, damit sie selbst Vergnügen hat. So denkt er sich das. Und dann kommt alles wüst anders als gedacht. Denn selbstverständlich verliebt sich seine Frau Dawn in einen der unbekannten Tänzer – und empfindet nun ihrerseits Ekstase ungeplanten Ausmaßes. Regie führt Christian Concilio, Aufführungsort ist die Hamburger Botschaft, ein neu eröffneter, multifunktionaler Spielraum.
Premiere: Freitag, 15. März, 20.30 Uhr, Hamburger Botschaft, Sternstraße 67
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