piwik no script img

Langer Zwist beendet

■ Daimler und Aérospatiale machen Airbus Industries schlagkräftiger

Nizza (dpa) – Die Partner des europäischen Airbus-Konsortiums haben sich nach französischen Angaben prinzipiell auf ein gemeinsames Konzept bei der Umwandlung des Flugzeugherstellers GIE Airbus Industrie (Toulouse) geeinigt. Es soll dem bisher fast nur für Vermarktung und Kundenservice zuständigen Konsortium bis 1999 mehr Entscheidungskompetenz geben und es zum Ausgangspunkt einer künftigen europäischen Luftfahrt-, Raumfahrt- und Rüstungsgruppe machen. Das gab der Chef der Aérospatiale SA (Paris), Yves Michot, am Freitag abend in Opio bei Nizza bekannt.

Airbus solle sich nach dem Vorbild multinationaler Gruppen wie Unilever oder Royal Dutch Shell auf die nationalen Einheiten stützen. Bisher leidet Airbus als Vermarktungsgesellschaft unter seiner Schwerfälligkeit bei wichtigen Entscheidungen, da jedesmal alle Partner befragt werden müssen. Die neue Gesellschaft werde die nationalen Werke oder Designbüros der Partner nicht besitzen, aber ein Mandat für die Führung erhalten. An Airbus sind beteiligt Aérospatiale und Daimler-Benz Aerospace AG (Dasa) mit je 37,9 Prozent, die British Aerospace mit 20 und die spanische Casa mit 4,2 Prozent. Bei der Absprache handele es sich um eine Art Protokoll und noch nicht um einen rechtlich verbindlichen Vertrag.

Ein anderer Streit zwischen Daimler und Aérospatiale schwelt weiter: Daimler beteiligt sich bei einem Konkurrenten der Franzosen, bei der Lagardère-Gruppe, genauer bei deren Tochterfirma Martra Marconi Space, im Raketengeschäft. Aérospatiale hätte es lieber gesehen, wenn sich Daimler mit Alcatel zusammengetan hätte.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen