piwik no script img

Lang, holzig, angebrannt

Schändlicher Küchentipp des Tages: Mai-Baum backen

BERLIN taz ■ Wie jeden Tag hat auch gestern wieder Dr. Oetker einen „Küchen-Tipp des Tages“ über die Agenturticker gejagt. Doch diesmal ist das Rezept mehr als merkwürdig: „Mai-Baum“. Wir sollen tatsächlich einen Mai-Baum backen? Ein Mai-Baum, das ist doch ein mehrere Meter hoher Baumstamm, der am 1. Mai auf dem Dorfplatz aufgerichtet wird. Den kriegen wir doch nie in den Ofen. Und dann schmeckt so ein Mai-Baum doch trotz aller Backpülverchen wahrscheinlich ziemlich holzig und angebrannt. Überhaupt ist das Fällen eines Mai-Baums eine schändliche Strolchentat. Meist gehen dabei junge Tunichtgute aus dem Nachbardorf hin und versuchen, den Schmuck vom Mai-Baum zu stehlen oder ihn sogar umzureißen. Solchen Vandalismus unterstützt also neuerdings ein angesehenes Lebensmittelunternehmen? Dr. Oetker, Sie sollten sich was schämen!

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen