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Landtagswahl in Sachsen-AnhaltRechte bekehren Sozi

Aus ersten Schwärmereien wird nun Ernst: Kommunalpolitiker Hans Püschel gibt sein SPD-Parteibuch zurück und tritt für die NPD als Kandidat bei der Wahl in Sachsen-Anhalt an.

Leuchtet zwar so rot wie eine Rose im Knopfloch, hat aber sonst nichts mit der SPD zu tun. Bild: dpa

Die NPD hat einen neuen Kandidaten für die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt gewonnen: Im März 2011 tritt Hans Püschel, Bürgermeister von Krauschwitz und langjähriger SPD-Kommunalpolitiker, für die rechtsextreme Partei an. "Ich habe ihm vorgeschlagen sich als einer unserer Direktkandidaten um einen Sitz im Landtag zu bewerben. Er hat angenommen", sagt Matthais Heyder, NPD-Landesvorsitzender und Spitzenkandidat.

"Die SPD ist für unsere Landsleute nicht mehr wählbar", ließ Hans Püschel über die NPD wissen. Auf der Webseite der NPD-Sachsen-Anhalt erklärte er auch gleich, sein SPD-Parteibuch zurückgeben zu wollen. Der 62-Jährige, der mit einer Unterbrechung seit 1990 Bürgermeister der Gemeinde Krauschwitz ist, kommt damit einem möglichen Ausschluss zuvor.

"Am Montag beschloss der SPD-Kreisverband, das Parteiausschlussverfahren einzuleiten", hatte zuvor Rüdiger Erben, SPD-Landesvize und Staatssekretär im Innenministerium, der taz gesagt. Die Sozialdemokraten strebten Püschels Rauswurf an, weil dieser vom NPD-Bundesparteitag in Hohenmölsen am 6. November 2010 öffentlich geschwärmt hatte. In einem Leserbrief, den die Regionalpresse nicht veröffentlichte, aber der NPD-Landesverband, berichtete er wohlwollend von seinen Besuch in der vermeintlichen "Höhle des Löwen", wo er viele "junge Leute, Frauen, sogar Kinder" antraf.

"Ich war fast etwas enttäuscht: Beinahe wie auf einen SPD-Parteitag! Keine Springerstiefel, keine Schlägertypen", schrieb Püschel. Und er stellte fest: "In den folgenden rund eineinhalb Stunden habe ich in den Redebeiträgen kaum einen Satz gefunden, den ich nicht selbst hätte unterschreiben können!". Die NPD, so Püschel weiter, suche "auch nur einen Weg, Deutschland aus seiner kranken Situation heraus zu führen".

Ende November sprach der SPD-Kreisvorstand zunächst eine Rüge gegen den langjährigen Genossen aus, nachdem er über zwei Stunden mit Puschel geredet hatte. "Da sagte er noch, keine Sympathie für die NPD zu haben", so Erben. Nur ein Tag später erklärte Püschel, nicht die NPD, sondern die Parteien der Mitte seien eine Gefahr für den Rechtsstaat. "Da mussten wir eine Grenzen ziehen", betonte der SPD-Landesvize.

Eine Fotografie von Püschel prangte da auch schon auf der NPD-Landeswebseite - neben einem Bild von Heyder NPD-Landeschef Heyder. Den unerwarteten Zuspruch nutzt die NPD längst gezielt für ihren Wahlkampf. Eine NPD-nahe Webseite veröffentlichte Statements und Interviews, in denen Püschel kein gutes Haar an Hartz IV oder der Rente ab 67 lässt.

"Herr Püschel hat alle ihm sowohl auf politischer Ebene als auch auf privater Ebene angebotenen Gesprächsfäden ausgeschlagen", sagt David Begrich vom "Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit – Miteinander in Sachsen-Anhalt". Der Mann war nicht mehr zu erreichen, meint er. Er warnt aber, diesen Fall als eine "Einzelfehlentwicklung" einzuordnen. "Herr Püschel hat 20 Jahre SPD- und Kommunalpolitik betrieben. Er gehört zu jener Aufbruchgeneration, die 1989 in Ostdeutschland die Demokratie mit entwickelten". Wenn solche Menschen aus Enttäuschung zur NPD gehen, sei das ein "Alarmsignal".

Bei der Landtagswahl tritt Hans Püschel im Wahlkreis Hohenmölsen/Weißenfels direkt gegen Rüdiger Erben an. "Wir werden gegen ihn, wie gegen alle rechtsextremen Kandidaten, einen harten Wahlkampf führen", sagt Erben – "trotz seines langjährigen SPD-Engagements". Nach jüngsten Umfragen liegt die NPD bei vier Prozent.

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40 Kommentare

 / 
  • G
    Gespalten

    "Sozial oder SPD, beides geht nicht"

    (frei nach V. Pispers)

    Die SPD ist eine Partei des Kapitalistischen System. Die NPD und die Linke sind die zwei größten Antikapitalistischen Kräfte auf Parteiebene in Deutschland.

     

    Wer dieser Idee anhängt und Familie, Heimat, Volk, Nation positiv assoziert und für den Ausländerpopulismus kein Problem ist, jemand der die bagatelisierung der mangelnden Freiheit in der DDR nicht ertragen kann, jemand dem Punks anwiedern, jemand der Homosexualität nicht tolleriert, der tendiert zur NPD.

     

    Beide haben einen alten Deutschen (auch in der DDR zelebrierten Leitspruche der sie verbindet: "Gemeinwohl vor dein Wohl" / "Eintracht bricht Not - Zwietracht bringt Tod"

     

    Nicht das ich das gut heiße, aber logische Konsequenz ist es.

  • E
    Eisbergfahrer

    @derbetroffene

     

    schöner, zusammenhangloser Blödsinn erster Güte! Was hat das Gefasel von DDR-Kommunimus und BRD-Kapitalismus mit dem vorliegenden Fall zu tun? Lösungen bieten sie ja ohnehin nicht, nur hohle Frasen! Wenn Sie also nicht in der Lage sind Satire als solche zu erkennen, dann sollten sie sich solche inhaltsleeren Kommentare besser sparen...

  • D
    derbetroffene

    Tschja, lieber Titanic-Passagier, ich halt's eben nicht für günstig, Titanic zu spielen. Ich bin der Meinung, das Schiff Deutschland könnte noch vom Kollisionskurs weggebracht werden, aber dazu bedarf es einer Kurskorrektur. Mit dem 'volle Kraft weiter so' - halte ich nicht für übermäßig intelligent und geistreich! Weißte, der DDR-Kommunismus wollte den BRD-kapitalismus immer überholen ohne einzuholen, obwohl der ja schon am Abgrund stand lt. Propaganda...

    Vielleicht mal damit beginnen, den Verstand einzuschalten??!!

  • PD
    Passagier der Titanic

    Hans Püschel (SPD)!

    Sie sind Bürgermeister in Sachsen-Anhalt und haben Anfang November einen Bundesparteitag besucht. Nicht den der SPD allerdings, sondern den einer noch kleineren Bewegung: der NPD. Dort seien nämlich »Menschen, wie man ihnen an jedem anderen Ort auch begegnen kann«, die obendrein »gar nicht so schlechte Ideen« hätten.

    Und die von Ihnen regierte Stadt, Herr Püschel, heißt ausgerechnet: Krauschwitz? Dann stimmt ja alles.

    Wehret den Kranfängen!

     

    Titanic

  • V
    vic

    nu ist Püschel angekommen wo er hingehört. Gut so.

    Politisch ist das füer SA die richtige Entscheidung für ein berufliches Weiterkommen.

  • TL
    Thomas Lachetta aus Erkner

    Wundert das jemanden?

     

    Die SPD rückte in letzter Zeit immer weiter nach Links.

     

    Und wer sich ein bisschen mit Politik auskennt, der weiß, dass die (wirtschaftlichen) Interessen von linken und rechten Parteien ziemlich ähnlich sind.

  • RM
    Roger More

    Die SPD ist - wie auch manch andere Partei - eine Partei, die gerne übertüncht, dass sie letztlich sozialhygienisch ist. Die Empörung der roten Genossen über den Fahnenwechsel eines der ihren zu den Rechten ist gespielt.

     

    Lesetip:

    http://ad-sinistram.blogspot.com/2010/12/lobet-und-preiset-den-herrenmenschen.html

  • Q
    Querlant

    Zum Thema Hans Püschel: Wie heißts so schön, der ist so links, dass er dabei schon wieder rechts rauskommt...

  • A
    Amos

    Der ganze Kader der Schröder-Regierung tendierte schon bei der Rot/Grün Regierung nach rechts. Armutsgesetze, die dazu noch von einem korrupten Vorbestraften ausgetüftelt wurden, kann man doch wohl nicht sozial nennen. Und die ganzen Pfeifen, wie Clement, Schily, Fischer und vor allen Dingen Schröder selbst, um nur wenige zu nennen, hatten eigentlich gar nichts mehr mit der "alten SPD" gemein. Wen wundert,s da, dass einige abtrünnig werden und ihr wahres Gesicht zeigen.

  • W
    Wolfgang

    Jeder Dreck wird im deutschen Kapitalismus und Imperialismus als "Freiheit", "Demokratie" und "Soziale Marktwirtschaft" verkauft; so auch der modifizierte -reale- (Kapital-)Faschismus.

  • X
    XChainsawX

    Heut sind ja mal wieder ein ganzer Trupp braune Trolls in den Kommentarspalten unterwegs ... herrlich !

     

    Wer auf die braunen Rattenfänger reinfällt hat die Globalisierung nicht verstanden.

    Was bietet die NPD an Lösungen an ?

    Was verbessert sich , wenn "Ali vom Gemüsemarkt" ausgewiesen werden würde.

    Das gegenseitige Aufspielen und das Aufhetzen funktionieren ganz wunderbar und lenken ganz einfach von den wahren Ursachern ab.

     

    Wenn immer das DemokratieArgument kommt:

     

    Frei nach Adorno: "Ich fürchte mich nicht vor der Rückkehr der Faschisten in Form der Faschisten, sondern vor der Rückkehr der Faschisten in der Maske von Demokraten"

     

    Schönen Tag noch

  • Q
    Querulant

    @Sozi

     

    und wie geht es ihnen ihrem braunen Elfenbeinturm? Oder ist das doch einfach nur ein großer Haufen Scheiße auf dem sie sitzen?

     

    Ist mir schon klar, dass die NPD etwas anbietet was die etablierten Parteien nicht bieten können: Simple Antworten auf komplexe Probleme. Einfach Ausländer raus und nationaler Sozialismus...

     

    Gerade zu lächerlich wie sie sich von der NPD verarschen lassen. Dagegen ist ja die die Standard-Verarsche der etablierten Parteien gar nichts.

  • S
    Sozi2

    @Sozi:

    Andere Parteien kritisieren kann jeder, doch richtige, moralisch vertretbare, Lösungen lässt die NPD wohl gänzlich vermissen. Nationalismus ist die Lösung von keinem einzigen unserer Probleme, viel mehr muss man sich endlich auf die Globalisierung (incl. Zu- und Abwanderung) einstellen und versuchen auf dieser Grundlage eine soziale Gerechtigkeit herzustellen.

     

    Dazu gibt es viele interessante Lösungsvorschläge, allerdings bisher keinen, für den eine der großen Parteien mehrheitlich stehen würde (jedoch gibt es innerhalb einiger Parteien interessante Ansätze). Ich vertrete hier keine bestimmte Partei, gehe deshalb in diesem Rahmen nicht im einzelnen darauf ein; was jedoch sicher keine Lösung darstellt ist die Ausgrenzung von Personen - aus welchem Grund auch immer -, denn es gilt, eine vertretbare Lösung für ALLE Menschen zu finden, die in diesem Land leben.

  • D
    donnerschlag

    Guten Abend,

     

    "rechtsradikal" ist ein Kampfbegriff, hört sich furchtbar an. So kann man jeden, ob nun Partei oder Person, medial "fertigmachen".

     

    Kaum einer weiß, daß "rechtsradikal" "noch demokratisch" bedeutet. Das ist nämlich die staatliche Definition!!!

     

    Krauschwitz wird wohl eine Welle von Postwurfsendungen erleben: Unsere sogenannten Volksparteien, CDU und SPD, sind für die Abschaffung der DM verantwortlich, ebenso wie für Auslandseinsätze deutscher Soldaten... Die SPD in Niedersachsen ordnete 1990 an, daß rund 20.000

    rechtskräftig abgelehnte Asylbewerber "geduldet" werden... Diese Menschen dürfen nicht nur bleiben, sondern werden monatlich finanziert: Unterkunft, Heizung, Strom, Verpflegung...

  • FM
    Felix Malotka

    Unglaublich! Wie schon in den dreißiger Jahren verraten sozialdemokratische Politiker ihre Ideale und treten rechten Parteien bei. Wie Mitglieder der KPD und der damaligen SPD, die nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten reihenweise zur NSDAP überliefen, die so genannten Märzgefallenen, so gehen auch heute wieder viele Politiker den einfachen Weg, anstatt sich mit den Problemen in der Partei und im Land auseinanderzusetzen.

    Pfui Deibel!

  • DR
    Dr. rer. Nat. Harald Wenk

    Der langjähriger SPD Bürgermeister war vorehr schon rechts. Das ist eben die "ex negativo" Art, real zu sagen, dass der Wähler überhaupt nicht darauf achtet, wie rechts die Politik ist, sondern einfach SPD wählt.

    Er war halt ein altgedienter Kommunalpolitiker.

     

    Da es Berufspolitiker sind, er kann jetzt ein Landtagsmandat für die NPD bekommen, werden sie nicht so schnell von der SPD, fallengelassen.

     

    Immerhin hat Parteichef Gabriel ein Buch über linke Politik, programmatisch, vorgelegt.

     

    Wie bemerkte Frau Ypsilanti so treffend: Das Verhältnis von Repräsentanten und Repräsentierten stimmt nicht.

  • G
    Grisukate

    Kein Wunder,

    dass Hr. Püschel so viel sympathische

    Menschen dort kennenlernt.

     

    Fast die Hälfte der Mitglieder

    sind ja mittlerweile in irgendeiner Art mit

    unserem Verfassungsschutz verbandelt ;-)

  • F
    freidenker

    NPD und sonstige Rechte können nur rumtönen. Wenn sie mit regieren würden wäre der Lack schnell ab. Die haben doch null Konzept.

     

    Hallo aufwachen SOZI. Die taugen nichts.

  • F
    Ferdi

    Vermutlich ist der Bürgermeister nicht der einzige, der sich von der sozialen Fassade der NPD blenden lässt. Auch viele Wähler der SPD oder der Linkspartei sind dafür anfällig. Auf Wehner oder Schuhmacher wurde hingewiesen, die NPD hat auch schon versucht, etwa August Bebel für ihren Wahlkampf zu missbrauchen. Die SPD wiederum hat in sofern ein Problem, als dass es ihr nicht gelingt, solche Wähler zu binden. Die Frage ist aber auch, ob sie das überhaupt will. Hier ist sicherlich noch eine innerparteiliche Diskussion notwendig, wie auch die Sarrazin-Kontroverse gezeigt hat.

    Viele schauen darauf, dass die SPD Mitglieder an die Linkspartei verloren hat. Die Mitglieder oder Wähler, die zur NPD übertreten, werden dabei eher vernachlässigt. Wenig tröstlich ist dabei, dass auch andere sozialdemokratische Parteien, wie SPÖ oder SAP, die gleichen Probleme haben...

  • J
    Jan

    @Sozi:

    Auf welchem Elfenbeinturm sitzen denn sie dann bitteschön?

    Sie freuen sich hier, dass bei der NPD offenbar keine Glatzen mit Springerstiefeln mehr rumlaufen. Aber von "der neuen Rechten" haben sie in ihrem Leben auch noch nichts gehört, nicht wahr?

    Und welche tollen Ideen hat denn die NPD ihrer Meinung nach? Nur her damit! Und als nächstes fragen sie sich dann bitte mal wozu das dienen soll.

    Die NPD ist verfassungsfeindlich und wenn der Verfassungsschutz nicht selbst ein rechter Haufen wäre, würde auch diese faschopartei schon lange der Vergangenheit angehören.

  • OM
    Oh, Mann!

    Püschel: "In den folgenden rund eineinhalb Stunden habe ich in den Redebeiträgen kaum einen Satz gefunden, den ich nicht selbst hätte unterschreiben können!"

    Mann, Püschel, geht's noch?! Wenn einer für eine Partei antreten will, soll er doch nicht ein paar Vorträge, sondern vor allem auch das Wahlprogramm unterschreiben können! Ich hoffe fast für ihn, er hat es nie gelesen!

  • H
    Hanna

    Nun irgendwann musste ja einer von der SPD den Sarrazin in die Praxis bringen: Ab zur NPD ...

    Da kann ich nur sagen: Diese SPD hat mir deutlich zuviele Probleme.

  • BS
    Berti Stein

    Als erstes möchte ich mich für diesen Artikel bei der TAZ bedanken, sehr informativ, sachlich und neutral.

     

    Hans Püschel wollte in die "Höhle des Löwen" gehen, um ihm in die Augen zu gucken. Er wollte in das Gesicht des Rechtsextremismus schauen und wurde bitter enttäuscht.

    Die SPD in Sachsen-Anhalt sollte sich darüber im klaren sein, daß sie jetzt ein Problem hat. Was, wenn noch andere SPD-Genossen Parteitage der NPD besuchen und das von den Medien gezeichnete Bild des Neo-Nazis nirgends antreffen? Könnte es nicht sein, daß noch weitere Genossen nachziehen?

     

    Inhaltlich hat die NPD den erfahrenen Politiker Püschel jedenfalls berührt, was wohl kaum an einem fehlenden Demokratieverständnis Püschels liegen wird.

  • M
    Markus

    Hallo Sozi,

    ja, ein bißchen wundere ich mich schon, ob ich mich wirklich selbst von meinem NPD-Klischee hab übertölpeln lassen. Witzigerweise habe ich nebenberuflich mit Stereotypen, Klischees und Vorurteilen zu tun, die Dinger sind gefährlich.

    Da hilft es nur, sich mit der Realität einzulassen - da die aber nun mal für jeden anders ist, ist das eine unendliche Geschichte.

    So lange die NPD aber alles kritisiert, nebenbei ihre Verachtung für bestimmte Menschen (und nicht nur die bösen Nichtdeutschen) reinmischt und damit die Parteiverdrossenen abgrast, ohne auch nur irgendwelche sinnvollen Alternativen anzubieten, bitte ich jeden, der sich laut ihnen in der Themenagenda der Parteien nicht wiederfindet, sich mal intensiv mit der "politischen Arbeit" und den Hintergründen der NPD auseinanderzusetzen...sich mal informieren, wie effektiv sie, wenn erst Mal gewählt, in Gremien mitarbeiten (z.B. Landtag MV) und was da so für Leuchten kandidieren...das wäre auch Demokratie!

    Es soll jeder für oder gegen irgendwas oder irgendwen sein,das ist Meinungsfreiheit, aber wen oder was ich mit meiner Stimme oder meinem Verhalten unterstütze - das wäre mir persönlich zu wichtig, als dass ich einfach unbedacht hinter den Menschenfängern herlaufe....

     

    PS:Ich wohne in einer WG,Elfenbein ist da nich drin.

  • H
    Hatem

    Die NPD sind Nazis, da gibt es keine zwei Meinungen.

    Wer sich mit denen in ein Bett legt, ist ein Vollidiot.

  • RW
    Ralf Wünsche

    Wann bekommt eigentlich eine NPD eine Arbeits -

    gemeinschaft bei der SPD.

    Da gab es einen Personaldirektor der für Langzeit -

    arbeitslose moderne Sklaverei erfand ( so etwas gab es doch schon mal in Deutschland ) , da gab es einen Berliner Biologisten welche Rassehierachien gutfand und einen Bezirksbürgermeister und eine Richterin die schon sehr repressiv meinten und handelten !

     

    Und dachte man bislang das SPD nach den Erfahrungen von 1933 - 45 antifaschistisch wäre ?

  • JM
    Ja mei

    "Er gehört zu jener Aufbruchgeneration, die 1989 in Ostdeutschland die Demokratie mit entwickelten"

     

    Vielleicht -räusper- hat es in Gegenden wie S-A einfach nie richtig geklappt mit der Entwicklung der Demokratie? Dieser Landstrich hat nicht nur hinsichtlich Arbeitsmarkt Entwicklungsdefizite. Übrigens auch ganz ganz wenige Ausländer.

    Was den Herrn Bürgermeister betrifft: die SPD bundesweit sollte sich mal von der Vorstellung verabschieden, dass es in ihren Reihen keine Rassisten gibt. Selbsterkenntnis ist der erste Weg....

  • W
    Waage

    Man Wolf, du scheinst ja ein echter "Querfrontexperte" zu sein!

     

    Nur mit den Dolchstößen solltest du nicht so locker herumhantieren sondern lieber mal ein paar dicke Bücher über das zweite Kaiserreich und die Weimarer Republik lesen.

  • D
    Deutscher

    Das ist doch quatsch! Die Überschrift müsste vielmehr lauten "Linke Sudelpresse Hand in Hand mit Linksterroristen mobben anständigen Politiker aus der SPD in die NPD".

  • W
    Wüterich

    Hehe. Ich hoffe, dass Wikileaks eines Tages mal geheime Intelligenztest-Ergebnisse von NPD-/DVU-Mitgliedern veröffentlichen wird - das Dokument kann ich nämlich garantiert auch mit meiner manchmal langsamen Internetverbindung sehr schnell herunter laden.

  • LE
    Ludwig Erhart

    Die Rezepte für die Verteufelung der NPD/DVU haben die etablierten Parteien von den Bolschewiki unter Lenin und Trotzki abgesehen. Damals wurden die Menschewiki (Sozialdemokraten) und andere bürgerliche Parteien von den Bolschewiki verleumdet, unter Repression gestellt und sozial sowie physisch eliminiert. Abgesehen von der physischen Eliminierung ist alles andere wieder an der Tagesordnung, wenn es um die NPD/DVU geht. Aus den einstigen Opfern von damals sind Täter von heute geworden.

  • L
    Lustiglustig

    Dass jetzt NPD-Praktikanten inzwischen sogar das taz-Forum bombardieren? Bemerkenswert! Ja, lieber Sozi, wir sollten uns auf die "Realität" einlassen, und die sieht so aus, dass die NPD eine ganz normale Partei ist, die für gewalttätige Rechte und Volksverhetzer total unattraktiv ist. Das sind gaaaanz normale Menschen die halt nunmal leichte Sympathien für die größten Verbrechen des 20. Jahrhunderts hegen und nichts gegen deren Wiederholung hätten. Ein gutes Stück deutsche Meinungsfreiheit, dass seit der Wiedervereinigung mindestens 140 Tote und viele tausend Verletzte gefordert hat. Aber das ist halt Demokratie, nicht? Siehe Ungarn: Dort schränkt die rechtsextreme Regierung bereits die Pressefreiheit ein. Ganz demokratisch.

  • A
    atypixx

    Das Problem an der NPD sind die freien Kameradschaften und das ganze hitlerverliebte Pack von oben bis unten. Ansonsten haben sie bisweilen ein durchaus freiheitliches Demokratieverständnis. Aber halt nur "ansonsten".

  • S
    Sozi

    @Jaque Spareau

    Ja ich denke schon, die von ihr aufgezeigten Probleme gern gelöst sähe. Ich zweifle aber stark, dass sie es kann, denn ganz ehrlich, die NPD ist zahlenmäßig eine Zwergpartei, einer Bürgerinitiative vergleichbar.

    Intellektuell fähige Leute sind bei der NPD in einstelliger Zahl vorhanden. Ohne viele fähige Überläufer aus anderen Parteien oder bisher nicht politisch aktiven Menschen, kann die NPD gar nichts machen.

  • JS
    Jaque Spareau

    @Sozi: Meinen Sie ernsthaft, dass die NPD an der Lösung irgendwelcher Probleme interessiert ist?

  • W
    Wolf

    Bin weder Sympatisant, noch Wähler einer rechten Partei.

    Es gibt durchaus legale und demokratische gute Ideen

    aus deren Reihen, die von der Masse des Volkes getragen werden könnten.

     

    Warum wohl laufen der SPD immer noch Mitglieder und Wähler weg?

     

    Die SPD ist mit Beginn der Regierungszeit von "Gas Gerhard" und seinen vielen Helfern aus deren Reihen für den Arbeiter zurecht ein Auslaufmodell.

     

    Es gibt ja schließlich auch die LINKE !

     

    Wer hat den Arbeiter den Dolch ins soziale Herz gestochen und die sozialen Ideale verraten, es waren GRÜNE und SPEZIALDEMOKRATEN !

  • Y2
    Yps 2

    Rechtsradikalismus ist nur eine Frage des Zeitpunkts, wenn man sich heute Sprüche vergangener Zeiten von Wehner, Kurt Schumacher oder auch Oskar Lafontaine anhört. Ich könnte mir sogar vorstellen das im Osten der Damm irgendwann bricht und von dort eine neue Rechtspartei kommt. Wundern würde es mich nicht. Inzwischen gilt man doch schon als rechtsradikal wenn man gegen den EU-Beitritt der Türkei ist. Dabei ist das ein offen faschistischer Staat der von einer türk. Version der NPD regiert wird.

  • S
    Sozi

    Tja Markus

    da wundern sie sich in ihrem linksgrünen Elfenbeinturm, dass die NPD nicht ihrem Klischee entspricht.

    Würden auch sie sich mal auf die Realität einlassen, sie würden sich noch viel mehr wundern.

  • M
    Markus

    Will der Hans sich die Rente aufbessern? Oder sinds Anzeichen von Debilität?

    Ist ja toll, dass er beim Parteitag gar keine haarlosen SS-Truppen gesehen hat, sondern sogar Kinder.Und die bekommen jetzt von Muddi gesagt: "Na siehste, der Onkel Hans war mal in der SPD und kommt jetzt zu uns.Wie der Onkel von deinem Sportverein, der Mann von der Freiwilligen Feuerwehr...alles gar keine Schlägertypen, sondern ganz tolle Leute, die sich kümmern..." Mal sehen, wie viele Generationen es dauert....

  • S
    Sozi

    Die Bürger wissen schon lange, dass die NPD nicht der Teufel ist, zu dem die anderen Parteien sie machen. Die Volksparteien sind nur unfähig, den berechtigten Problemen, die u.a. von der NPD aufzeigt werden, praktikable Lösungen entgegenzustellen.

    Bzw. man macht gleich bürgerfeindliche Politik, wie beim Afghanistankrieg oder dem EURO, den die Bürger mehrheitlich klar ablehnen. Da wechseln irgendwann nicht mehr nur die Bürger sondern auch die Politiker die Partei, mit gutem Recht, denn das ist Demokratie.