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Landesparteitag der PiratenparteiFrauen auf dem Weg ins Boot

Auf ihrem Landesparteitag am Wochenende stimmen sich die Mitglieder auf die Abgeordnetenhauswahl 2011 ein - inklusive einer Debatte über Frauen in der Partei.

Die Piraten bereiten sich auf Abgeordnetenhauswahl vor. Bild: Reuters

Die Stimme des Moderators ist am zweiten Parteitagsmorgen schon leicht genervt. Es gab am vorangegangenen Tag Unklarheiten bezüglich der Stimmzettel, nun erklärt er das Prozedere den rund 140 Teilnehmern noch einmal: Bitte nur den Stimmblock vom aktuellen Tag benutzen und die Stimmzettel beim Umherwandern im Saal nicht einfach auf dem Platz liegen lassen. Ein Pirat mit Brille und Hemd nickt und steckt Zettel und Block in seine Brusttasche. Pünktlich um 10 Uhr geht es los.

Der Berliner Landesverband der Piratenpartei hat zum ersten Parteitag des Jahres geladen. Die Gegensätze im Raum könnten nicht größer sein: Auf den meterlangen Tischen im traditionellen, holzvertäfelten Meistersaal am Potsdamer Platz kleben gelbe Einwegtischdecken, darauf stehen unzählige Notebooks samt Kabelgewirr. Hinter den roten Vorhängen auf der Bühne laufen auf einer Projektionsfläche die Twitter-Nachrichten der Versammlung ein, vor der Tür gibt es belegte Brote und Äpfel aus einem großen Bastkorb. Ein bisschen Grünen-Anfangsphase, ein bisschen Treffen des Chaos Computer Clubs. Und doch etwas ganz Neues, darauf legen die Anwesenden Wert.

Ein Teil dieses Neuen ist Manuela Schauerhammer. An einem der langen Tische zwischen dunkel gekleideten Männern wirkt die frisch gewählte stellvertretende Vorsitzende wie ein lilafarbener Farbtupfer. "Wir fangen jetzt die Vorbereitungen für die Abgeordnetenhauswahl an, bis zum Herbst wird das vor allem inhaltliche Arbeit", erklärt sie. Einfach wird es nicht, das weiß Schauerhammer. Zwar gebe es eigentlich für jedes Thema jemanden, der sich damit auskenne, doch diese Wenigen müssten darauf achten, die Masse mitzunehmen - zunächst innerparteilich und spätestens in Richtung Wahl auch außerhalb der Partei.

Partei ist überhaupt ein Wort, das am Wochenende häufig fällt. Wenn sich die Kandidaten vorstellen, ist das Eintrittsdatum "in die Partei" meist der erste Punkt, der nach dem Namen erwähnt wird. Es scheint, dass manche erst das Ausmaß begreifen müssen: Auch wenn hier alle ehrenamtlich arbeiten, auch wenn die Parteiarbeit Spaß machen soll, auch wenn der Zauber des Anfangs noch nicht verschwunden ist - es geht hier um politische Arbeit. Die kann trocken sein, langatmig und nervig. Und dieser Parteitag, das bestätigen viele, ist schon viel mehr Parteitag, als es die Versammlungen der letzten Jahre waren. Das zeigt nicht nur der herrschaftliche Tagungsort, das zeigen auch die Debatten. Grundsätzliche Fragen wie der Umgang mit Unternehmensspenden stehen auf der Tagesordnung, eine hitzige Debatte um die Daseinsberechtigung von Bezirksverbänden ebenfalls. Doch eine der kontroversesten Diskussionen findet jenseits des Plenums statt: die Gender-Debatte.

Piratin Lena Simon steht an einem der Tische im Foyer. Die Mittagspause ist der Tagesordnung zum Opfer gefallen, die Luft im Saal stickig geworden. Im Foyer ist ein Fenster offen, Simon atmet durch. An ihrem schwarzen Oberteil hängt ein gelber Button: "Klarmachen zum Gendern" steht darauf - angelehnt an den Wahlkampfspruch der Partei "Klarmachen zum Ändern". Sie hat, nur mit der Gründung einer Mailingliste für weibliche Mitglieder, eine Debatte angestoßen, die ihrer Ansicht nach längst überflüssig war.

"Viele sind der Ansicht, dass bei den Piraten kein Unterschied zwischen Männern und Frauen gemacht wird, dass wir einen Schritt weiter sind als alle anderen." Doch in der Realität gebe es genauso machistische Diskussionen, genauso Frauen, die sich in dieser Atmosphäre nicht äußern möchten, wie in anderen Gemeinschaften auch. "Zum Beispiel sollen mit Piraten Männer wie Frauen gleichermaßen gemeint sein. Aber warum verwenden wir dann nicht den weiblichen Begriff?", fragt Simon. Die Piraten würden schließlich auch sonst gern mal Gewohnheiten durchbrechen.

Simons Gegenspieler sind nicht nur jener einzelne anonyme Pirat, der ihre "Piratinnen"-Seite kurz nach dem Anlegen wieder löschte, jener Witzbold, der die Gründung von "PiratAußen" ankündigte, sowie die männlichen wie weiblichen Piraten, die sich vor Binnen-I und Quoten fürchten. Sondern auch der Landesvorstand. "Ich glaube, dass es bessere Maßnahmen gibt", sagt Parteichef Andreas Baum. Er stößt sich nicht nur daran, dass männliche Mitglieder bei einer Mailingliste für Frauen ausgeschlossen werden. Er glaubt auch, dass man den Blickwinkel nicht auf Männer und Frauen beschränken dürfe. Grundsätzlich sei sowieso mit dem aktuellen Parteitag vieles besser geworden. Gab es zuvor keine Frau im Vorstand, seien es mittlerweile drei von sieben.

Lena Simon will demnächst Mitstreiterinnen zu einem Treffen einladen. Im Hinterkopf hat sie dabei nicht nur die Frauen, sondern das allgemeine Wachstum der Partei: "Wir verzichten sonst auf eine große Menge an potenziellen Wählern, wenn wir uns nicht für Frauen attraktiv machen." Und dass bei der Abgeordnetenhauswahl im Herbst 2011 die Fünfprozenthürde geknackt werden soll, das steht nicht nur für Simon fest.

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24 Kommentare

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  • V
    vic

    Was machen die Piraten eigentlich so, wenn sie mal nicht in der taz Erwähnung finden?

  • D
    DocBenway

    Post-Gender? Lachhaft. Wohl eher Cyberchauvinismus, was da im Piratenwiki aufflammt. Da wird trotzig eine Männermailingliste gefordert, männlich autoritär auf die Einhaltung der in der Satzung verankerten sprachlichen Regelung ("Pirat!") gepocht und von der "Gleichberechtigung 2.0" gefaselt, als deren Beweis dann einzelne Frauen in der Führungsriege herhalten müssen. Na supi, dann ist die CDU ja längst soweit, weil Merkel. "Wehret den Anfängen!" mahnt gar ein Herr Girlich und setzt die Initiatorinnen der Genderoffensive mit Nazis gleich. Scheint unter FreibeuterInnen aber nicht allzu schlimm zu sein, dieser Vergleich. Schließlich ist die PP ja "postideologisch" und somit jedeR Nazi willkommen. Nein, Frau Simon hat die Partei in der Debatte nicht 30 Jahre zurückgeworfen, wie dort behauptet wird: Die Rückständigkeit was den politischen Diskurs angeht, haftet der Partei seit Gründung an. Ihre Mitglieder kennen sich wohl bestens mit html aus, doch in anderen Belangen, scheint mir, herrscht dringender Aufholbedarf, will sich die PP auf Dauer nicht völlig virtualisieren.

  • M
    Mustermann

    Endlich haben die Grünen und ihr Zentralorgan wieder ein Thema gegen Piraten. Interessant scheint nur das zu sein, was diese Partei diskreditiert.

     

    Auffällig sind die Debatten, weil sie von außen kommen. Die Piraten sollen gezwungen werden sich mit überbordenen Diskussionen selbst lahm zu legen.

     

    Piraten sind nicht die Grünen, wollen es nicht sein und werden es hoffentlich auch nie! Es ist Wahlkampf und die Arroganz der Grünen und laut schreibenden Kritiker bei diesem Thema werden merken, daß sie zwar Ihrer langsam vergreisenden Klientel nocheinmal das Gefühl von Überlegenheit vermitteln können, aber die nächsten Generationen schon verloren haben.

     

    Diese Generationen haben nämlich starke, selbstbewußte und emanzipierte Frauen hervorgebracht, die ihre Zeit nicht damit verschwenden Diskussionen der 80er zu wiederholen. Zumal sie zu anderen Ergebnissen kommen würden. Solche Auswüchse, wie die Grünen bei ihrer Männer diskriminierenden Gesprächskultur und Listenplatzvergabe, wären heute undenkbar.

     

    Dieser Artikel ist subtiler Wahlkampf. Piraten leben das, was Grüne erreichen wollten. Nur merken es die saturierten Parteifunktionäre und Anhänger nicht. Sie sind zu selbstgefällig und zu alt, die sich schnell verändernde Welt noch zu begreifen. Von dem auf Grünen-Ideologie getrimmten jungen Nachwuchs ist auch nichts Progressives zu erwarten.

     

    Macht ruhig weiter so, mit den Rezepten des letzten Jahrtausends und versucht euch gegenseitig zu bestätigen wie fortschrittlich eure Lösungen heute noch sind... Das macht die Piraten immer attraktiver, gerade für Frauen.

  • PP
    Pissnjällke Pfefferminca Linessa Cindarella Lollipop von und zu Pöbler und Inninen

    vermutlich hab Ich da wohl(so wie auch der Autor des Beitrags) dann doch etwas vorschnell reagiert:

    So wie Ihr das hier schildert scheint die Piratenpartei

    doch noch weit davon entfernt zu sein,den genderistischen

    Ungeist unreflektiert zu übernehmen. Wirklich sehr erfreulich zu hören!Man sollte denke Ich aber aufpassen, sich nicht quasi hintenrum so was wie eine informelle Quotierung wie es sie etwa zT schon bei der FDP gibt aufzuerlegen, das wäre wirklich verwerflich!

     

    Ach ja:Zum Binnen I:

    Das Ist mitlerweile unter Genderisten voll out,

    weil angeblich transphob......

    Neuerdings wird deshalb immer öffter mit Unterstrich

    (Gender Gap) gegendert.Gar nicht mehr verwenden darf man mitlerweile Wörter die Bestandteile enthalten die sprachhistorisch dem generischen Maskulin zuzuordnen sind, etwa:"man","niemand","jemand","herrschaftszeiten"

    oder als Diskriminierung von Frauen ausgelegt werden könnten,etwa "dämlich" Selbst Wörter wie "Frau" oder"Mensch"

    werden von einigen mit abenteuerlichen Begründungen abgelehnt....Orwell lässt grüßen!

  • D
    Donald

    Es mag ja sein, dass Lena Simon in einer Pause etwas von der Bühne gerufen hat und am offenen Fenster im Foyer zu Svenja Bergt geredet hat. Eine Debatte hat es jedoch nicht gegeben und die Versammlung hat sich zu keinem Zeitpunkt mit dem Thema "Frauen in der Partei" befasst, wie es der Artikel suggeriert.

  • M
    max

    politischer extremismus, antifaschismus, gleichberechtigung ... irgendwie wird mir immer ganz anders, wenn die piratenparteimitglieder zu themen, von denen sie keine ahnung haben den mund aufmachen und meinen der welt erzählen zu können, wie es richtig geht.

    das einzig wirklich gemeinsame chrakteristikum (fast) aller piratischen äußerungen, die ich bisher gelesen habe war, dass sie den eindruck erwecken, von menschen verfasst zu sein, die sich bis zu ihrer politischen erweckung durch die piratenpartei keine oder nur sehr merginale gedanken zu politischen und gesellschaftlichen themen gemacht haben. und das merkt man dann auch in der unbedarften, gedankenlosen ungebildetheit, die in den beiträgen zum ausdruck kommt.

  • G
    G.F.Brunner

    Noch einmal klare Fakten zum nachdenken:

     

    Der amtierende 7 köpfige Berliner Landesvorstand enthält folgende Frauen + Funktion

     

    Manuela Schauerhammer stellv Vorsitzende

    Heide Hagen Beisitzerin im Vorstand

    Katja Dathe Schatzmeisterin

     

    damit wird klargestellt das wir als Piratenpartei schon gröstenteils umgesetzt haben was im obigen Beitrag gefordert wird.

  • B
    Bergmann

    Wann wird denn endlich das Binnen-I eingemottet? Ich hoffe, die Piratenpartei lässt sich nicht von altfeministischen Denkweisen bzw. ästhetisch grausamen Sprachkonstrukten einnehmen.

  • UP
    Urban Pirate

    Wir lassen uns vergendern? Irgendwie ist der Fokus dieses eigentlich guten Beitrags leider viel zu sehr auf dieser seltsamen Initiative gelandet, die von Frauen gegründet wurde, die meinen, Frauen in der PP bräuchten ein vergendertes Sprachrohr.

     

    Das ist nicht im Sinne der Piraten.

     

    Ich will damit sagen, dass die meisten von uns bereits da angekommen sind, wo die Feminismusbewegung noch hin will. Bei der gleichwertigen Behandlung aller Menschen. Im Gegensatz zu diversen externen Initiativen, die uns Stempel aufdrücken möchten, definieren wir unsere Mitglieder nicht über einzelne Unterschiede, sondern über unsere Gemeinsamkeiten.

     

    Ich bin sehr irritiert, wie sich manche Leute als Piraten bezeichnen können und trotzdem so im Schubladendenken verwurzelt sein können.

     

    BTW. Bevor das zu kurz kommt. Wir haben Liquid Democracy in die Satzung des Berliner Landesverbandes aufgenommen. Damit waren wir weltweit die erste politische Partei, die Basisdemokratie in dieser Form lebt. Liebe taz, auch wenn ich eure Redakteure nicht persönlich kenne (was sich auch ändern ließe) schlage ich an dieser Stelle vor, nochmal in euch zu gehen und die Titelseite für morgen mit einem großen Beitrag über Liquid Democracy zu füllen. Das würde dem Ereignis wahrlich gerecht.

     

    In diesem Sinne, nach einem anstrengenden aber tollen Wochenende.

     

    der völlig emanzipierte

    Urban Pirate

  • AB
    Andi B.

    Da fragt man sich aber schon, ob eine Partei Leute, in diesem Falle Frauen, noetig hat, fuer die die Partei nur dann attraktiv ist, wenn sie fuer diese Leute Extrawuerste braet.

  • S
    Seelensammler

    Skurril. Die Piraten lassen sich vergendern. Statt die Weibchen über die Planke zu schicken, bekommen sie die Kombüse und dürfen dort Blümchentapeten kleistern. Die nächste Partei, die sich in linksalternatven Spielereien demontiert hat. Mein hochmögender Prognostizitätsverstand sagt mir, diese Partei ist damit abgesoffen. Aber nett, der Versuch. Alles Liebe, deine Uschi.

  • C
    Chris

    "...sowie die männlichen wie weiblichen Piraten, die sich vor Binnen-I und Quoten fürchten."

     

    Nicht fürchten, sondern ekeln.

  • RP
    Rixdorfer Pirat

    wenns denn dem Wahlkampf dient, gendert Mädels, was das Zeug hält ;-)

  • R
    Ritinardo

    Eine überfällige Debatte, nicht "überflüßig" wie es jetzt noch im Text steht :)

  • N
    NetReaper

    Der Artikel verzerrt leicht. Frauen kommen nicht an Board, sie sind es längst. Die Zahl der Frauen in den Vorständen im Vergleich zu den Mitgliedern ist phantastisch hoch. Ganz ohne jede Quote.

     

    Übrigens wird meines Wissens das Geschlecht der Mitglieder in den Mitgliederdatenbanken nicht erfasst. Ich habe meines auf jeden Fall nie angegeben. Ganz im Sinne der "Datensparsamkeit" des Datenschutzes.

     

    Überhaupt habe ich das Gefühl, dass der durchschnittliche weibliche Pirat im Vergleich zum männlichen Pirat aktiver ist und öfter in Vorstände gewählt wird, sowie - Achtung - bessere Aufstiegschancen hat. :)

     

    Noch etwas zur Begriffsdiskussion "Piratinnen". Die Bundessatzung kennt den Begriff "Piraten", geschlechtsneutral. Somit sind "Piratinnen" wohl weibliche Seeräuber, denn weibliche Mitglieder der Piratenpartei Deutschland nennt man bereits "Piraten". ;-)

    Wer sich also "Piratin" nennen will, darf das gerne tun, allerdings hätte ich ein Problem mit Leuten in einer Partei, die sich so offenkundig mit Seeräuber-Verbrecherinnen solidarisieren. ;-)

     

    (Wer hier übrigens die Ironie-Kennzeichen nicht sieht, dem kann ich auch nicht mehr helfen.)

     

    Ach ja: Ich habe auf der angesprochenen "Women only" Mailingliste Mitgliedschaft beantragt. Diese Mitgliedschaft wurde abgelehnt. Übrigens gibt es meines Wissens keine privaten Piratenmailinglisten, zur Errichtung männlicher Exklusivnetzwerke. Etwas, das ich sehr gut finde.

  • F
    Flexi

    Man sollte mal klar sagen, daß es sich bei den Genderinnen wirklich nur um einzelne Personeninnen handeln kann.

    Ich habe (zum Glück!) bisher in der/dem Piratenpartei bisher nur Frauen getroffen, die ziemlich froh darüber sind, eben nicht nur auf ihr Geschlecht reduziert zu werden!

    Wir sind eben keine Menschinnen zweiter Klasse bei uns, sondern völlig vollwertige Piraten.

    Wer heute noch darauf besteht, daß irgendjemandin kein richtiger Arzt, kein richtiger Wissenschaftler, kein richtiger Bürgerrechtler ist, sondern nur(!) eine Ärztin, Wissenschaftlerin usw., der diskriminiert!

    Hört endlich auf, uns das vollwertige Mensch-Sein, Pirat-Sein, Arzt-Sein abzusprechen.

    Euer/Eure Pirat Flexi.

  • L
    Laton

    "Sie hat, nur mit der Gründung einer Mailingliste für weibliche Mitglieder, eine Debatte angestoßen, die ihrer Ansicht nach längst überFLÜSSIG war."

     

    Soviel Wahrheit hat die TAZ selten in einen Satz gepackt.

  • G
    G.F.Brunner

    Inhaltliche Arbeit sieht für mich anders aus als die Genderdiskussion aus den 8o-iger Jahren 30 Jahre später versuchen wiederzubeleben.

    Wer das unbedingt möchte möge sich bitte zu der partei "Die Grünen" gehen dort findet die entsprechend ausgerichtete Frau auch ein passendes Publikum.

    Wer bei den Piraten mitarbeiten will und vorne stehen möchte sollte Leistung erbringen und nicht die Frauenkarte ausspielen weil das nämlich ganz schnell nach hinten losgehet wenn die dazugehörige Leistung nicht stimmt.

    Nehmt euch ein Beispiel an Heide Hagen oder Janine Dorau die ihre Leistungen definitiv erbracht haben und nicht die Frauen-Karte ausgespielten.

    Zusätzlich habe ich von den im beitrag genannten Mädels in der Anfangszeit genau gar nix gesehen oder gehört was wohl damit zusammenhängt das das Nest in der Anfangszeit noch nicht gemacht worden ist.

    Ein Martin riesner der 2 jahre lang neben seinem Vollzeitarbeitsplatz noch die sehr aufwendige Mitgliederverwaltung gewuppt hat musste erkennen das seine Arbeit durch das einfache ausspielen der Frauenkarte überhaupt keinen Wert besaß. Pfui sage ich dazu und ich hoffe das die entsprechenden Frauen die sich ins gemachte Nest gesetzt haben sich mal entschuldigen.

  • A
    Andreas

    Wie sagte wired.com so schön zum Thema Rassismus:

     

    Step One: Don’t talk about race. Don’t point out skin color. Be “color blind.”

     

    Step Two: Actually, that’s it. There is no Step Two.

     

     

    Warum soll das gleiche nicht für Sexismus gelten?

  • MR
    Magnus R.

    "Sie hat, nur mit der Gründung einer Mailingliste für weibliche Mitglieder, eine Debatte angestoßen, die ihrer Ansicht nach längst überflüssig war."

     

    Hier hat wohl Freud mitgeschrieben.

  • H
    HamburgerX

    Meine Güte, hat sich dieser Quatsch mit dem Binnen-I immer noch nicht erledigt? Endweder man macht sich die Mühe und nennt beide Geschlechter-Wörter oder definiert einfach bei Texten, dass bei grammatikalisch männlichen Formen beide Geschlechter gemeint sind.

     

    Das Binnen-I aber ist eine ästhetische Zumutung, gegen die Rechtschreibregeln und ist letztlich doppelzüngig, weil es bei negativen Wörtern (Terroristen etc.) nie verwendet wird.

     

    Und wer will ernsthaft solche Worthässlichkeiten in Texten finden: ParteisprecherInnenKandidatInnen??

  • PP
    Pissnjällke Pfefferminca Linessa Cindarella von und zu Pöbler und Inninen

    Ich glaubs nicht:

    Bisher dachte Ich, die Piratenpartei sei die einzige der größeren Parteien, bei der der misandristische Zeitgeist noch nicht Einzug gehalten hat. Doch nun scheinen leider auch die Piraten langsam aber sicher feministisch unterwandert zu werden.Grundsätzlich denke Ich, dass innerhalb einer politischen Partei so ziemlich jede Ansicht toleriert werden sollte,wenn aber Menschen auf Grund von Geschlecht,Hautfarbe,Religion oder ähnlichen Merkmalen von Veranstaltungen oder Mailinglisten ausgeschlossen werden dann hört der Spaß einfach auf!Doch Glücklicherweise scheint es innerhalb der Piratenpartei auch eine maskulistische Gegenbewegung zu geben:

    http://forum.piratenpartei.de/viewforum.php?f=150

     

    Es tut denke Ich auch bitter Not, dass dem Feminismus

    endlich in aller Deutlichkeit widersprochen wird,

    schließlich handelt es sich hierbei um eine Ideologie,

    deren geistige Wurzeln im antisemitismus und Rassismus

    liegen!

  • EM
    Elle Mudkips

    Nur zur Information an die taz, die NRW Piraten Frauen stehen nicht hinder diesem Projekt und sehen hier mit erstaunen wie mache Ladies in Berlin einen für uns seltsam anmutenden Weg einschlagen.

     

    Grüße von @forschungstorte

    Piratenpartei LV NRW

  • MB
    Markus B.

    Ich war letzten Donnerstag gerade wieder auf einen Stammtisch der Piraten (ohne Mitglied zu sein). Dort gab es einen Gedankenaustausch zum Thema Frauenförderung in der Partei und Gendering. Ich schildere hier einfach mal meine Erfahrung ohne sie zu kommentieren.

     

    Angestoßen wurde die Debatte soweit ich das nachvollziehen kann von einem Mann, der einfach mal die Stimmung in der Runde sondieren wollte und sich dafür aussprach die Frauen in- und ausserhalb der Partei direkt anzusprechen, ohne aber einsehen zu wollen, wozu dafür Unterscheidung wegen dem Geschlecht nützlich sein sollen.

     

    Der Rest war so ungefähr seiner Meinung. Übrigens waren von ca. 15-25 Leuten sechs weiblich. Allgemein wurde zum Beispiel eine Frauenquote abgelehnt und der Sinn des Binnen-I's angezweifelt. 3-4 Frauen beteiligten sich an der Debatte. Es gab davon eine, die eine Frauenquote für manche Bereiche in Wirtschaft und Politik nicht grundsätzlich ablehnt. Eine Wortmelderin sagte, dass eine feste Frauenquote schlicht ergreifend eine Ungleichberechtigung ist und sie keinen Grund sehe, in der generellen Ablehnung von Ungleichbehandlungen der Piratenpartei eine Außnahme für ein Geschlecht zu machen.

     

    Das Wort "Piratinnen" waren den allermeisten der Disskutanten recht egal. Soll heißen die Stimmung ging da von "wegen mir, aber ich find die Verweiblichung klingt doof" bis "warum nicht, es zeigt das Geschlecht. Nötig ist es allerdings nicht unbedingt"

     

    Die Disskussion verlief dann im Sand, weil es eigentlich gar keine richtigen Konfliktpunkte gab. Die geschloßene Mailingliste für Frauen in Berlin wurde nicht angesprochen und ich erfuhr erst heute was davon. Die ganze Disskussion dauerte schätzungsweiße 20 oder 25 Minuten.

     

    So, das waren meine Erfahrungen zu diesem Thema. Ich hoffe ich konnte zur Aufklärung und Transparenz beitragen.

     

    Mein Kommentar: Die machen das schon richtig so. Soetwas wie eine Frauenbevorteilung wie es bei den Grünen durch das Frauenstatut vorgeschrieben wird, wird es zum Glück nicht geben. Phuu