Land und Selbstbestimmung

betr.: „Kalkulierte Grenzverletzung“, taz vom 4. 3. 08

In Kolumbien geht es nicht um Uribe oder die Farc, um Bush oder Chávez. Die eigentliche Tragödie sind die vier Millionen Vertriebenen im eigenen Land, die allgegenwärtige Gewalt in Kolumbien. Es gibt aber Bewegungen wie die Cric (Consejo Regional Indígena del Cauca), über die niemand in Europa berichtet. Die wirklichen Opfer der Gewalt in Kolumbien sind die indigenen und die bäuerlichen Gemeinschaften. Sie werden von Guerilla, Paramilitärs und Militär vertrieben. „Plan Colombia“ nimmt die Drogenbekämpfung als Vorwand für einen Genozid an der Urbevölkerung und treibt die Entvölkerung der Landstriche voran, in denen die Rohstoffe locken.

Die Farc und andere militante Gruppen massakrieren die Bevölkerung auf brutalste Weise und haben sich als „Befreiungsorganisation“ lange disqualifiziert. Wir sollten den sozialen Aktivisten der indigenen Bewegung eine Plattform geben: Sie verteidigen ihr Land mit einem Stock in der Hand und viel Stolz. Sie fordern: Land und Selbstbestimmung. Wir sollten Uribe und die Farc vergessen und mit diesen Menschen sprechen und sie verteidigen gegen den Genozid des Militärs und die politischen Morde der Paramilitärs und den Terror der Farc. MARCEL KOLVENBACH, Köln

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