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Lampionaufzug-betr.: "Ein leuchtender Stern gegen Fremdenhaß", taz vom 7.12.92, Leserbrief dazu, taz vom 14.12.92

betr.: „Ein leuchtender Stern gegen Fremdenhaß“, taz vom 7.12.92, Leserbrief dazu von Ernst Reinhard Piper, taz vom 14.12.92

Diesen Lampionaufzug eine Demonstration zu nennen, ist an und für sich schon eine Farce, denn

1.standen hinter der Aktion ein Spendenkonto und vier Prominente, und die Luftaufnahme war vom Sex-Sender RTL-Plus geschossen worden.

2.Bin ich mir sicher, daß Herr Streibl (im Gegensatz zum Weltwirtschaftsgipfel) diesmal seinen Bullen diktierte, ja nicht einzugreifen.

3.die Menschen sich nach dem „größten Stern Deutschlands“ sofort wieder in ihre Löcher verkrochen.

In meinen Augen heißt „Demonstrare“ nicht nur Zurschaustellen, sondern auch – in „Klein- Deutschland“ – für seine Meinung kämpfen. Die unzähligen Asylheime würde kaum ein Münchener Bierbauch tatkräfitg schützen helfen! Nicola Schimmelpfennig,

München

[...] Auch ich finde die Übergriffe auf den Straßen gegen unsere ausländischen Mitbürger schändlich und beschämend. Doch um dies abzustellen, genügt ein hartes Durchgreifen der Polizei und ein konsequentes Anwenden unserer Gesetze. Jedoch, Menschen dagegen zu mobilisieren ist der falsche Weg, wenigstens dann, wenn man die Menschen nicht auch gegen die Unterlassungen und Übergriffe der Politiker mobilisiert. Denn permanente Grundrechtsverletzungen, Mißachtung von Mehrheitsmeinungen und Volkswillen, haben doch erst zu diesen unhaltbaren Zuständen geführt.

Gegen Randalierer, Krawallmacher und Steine und Brandsatzwerfer kann man einschreiten, gegen eine aber einmal eingeleitete politische falsche Gangart oder Fehlentwicklung kann man aber in den allermeisten Fällen gar nichts mehr tun. Da wir Deutschen dies nur allzuoft erlebt und zu spüren bekommen haben, ist dies der Punkt, wo wir wirklich empfindlich und vorsichtig sein sollten. Abott Kyrna, Alsdorf/Hoe

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