: Laktatwerte allein nützen auch nichts
■ „Mit dem Rücken zur Wand“: Kaiserslautern hat nach dem Aus im Europapokal den Kopf frei für die eigentliche Aufgabe
Belgrad (dpa/taz) – Am Ende stand eine Niederlage, die dann doch allzu hoch ausgefallen war. 0:4 nach Verlängerung verlor der 1. FC Kaiserslautern das Rückspiel im Europapokal der Pokalsieger bei Roter Stern Belgrad.
Mit Kampf hatte Lautern das 1:0 aus dem Hinspiel halten wollen, aber Roter Stern kam „auf die deutsche Art“ weiter, wie Belgrads Coach Vladimir Petrovic genüßlich feststellte: „Wir waren nicht nur technisch überlegen, sondern auch kämpferisch.“ Und Otto Rehhagel, der Trainer der Pfälzer, mußte zustimmen: „Die Jugoslawen waren nicht nur technisch besser, sondern auch in den Zweikämpfen robuster.“ Und schon hob er an, seine Niederlage mit Grundsätzlichem zu erklären: „In Deutschland haben alle jungen Spieler glänzende Laktatwerte, nur am Ball können sie nichts.“
Schlußendlich mußte Rehhagel zum wiederholten Mal feststellen, daß „fatal ist, daß wir keine Tore schießen“. Seit nun 331 Minuten warten die Lauterer auf ein Erfolgserlebnis, da kriegt der eine oder andere Spieler sogar Bammel vor dem nächsten zweitklassigen Gegner. Martin Wagner, der in der ersten Halbzeit die beste Chance des FCK versiebte, sieht sich schon am kommenden Wochenende „in Leipzig mit dem Rücken zur Wand“ stehen. Also hofft Rehhagel, daß man sich nun nach den Erstrundenniederlagen in DFB- und Europa-Pokal ganz auf die eigentliche Aufgabe konzentriert: „Die große Motivation ist der Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga.“
1. FC Kaiserslautern: Reinke - Kadlec - Koch (77. Riedl), Schäfer - Ratinho, Greiner, Brehme, Franck (81. Rische), Wagner - Kuka (90. Reich), Wegmann
Zuschauer: 70.000 (ausverkauft)
Tore: 1:0, 2:0 Dejan Stankovic (55./97.), 3:0 Hjegus (107.), 4:0 Pantelic (120.)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen