: Lagerhaus: „Ständige
■ Förderung des „Kulturzentrums Lagerhaus“, das Raum für nicht-kommerzielle Kultur
Gestern lief beim Trägerverein für das „Kulturzentrum Lagerhaus“ in der Schildstraße die letzte ABM-Stelle für den organisatorischen Bereich aus. Anfang Januar hatte der Lagerhaus-Verein erneut beim Bremer Arbeitsamt beantragt, daß die vier auslaufenden Stellen erneuert werden. Bis heute gibt es keine definitive Antwort und ein Termin, an dem wieder bezahlte Kräfte das 2.500 Quadratmeter große Kulturzentrum verwalten können,
steht in den Sternen. „Wenn wir die Stellen nicht kriegen, können wir dichtmachen“, sagt Bernd Scheda, der seit zehn Jahren für das Lagerhaus arbeitet.
Die AB-Mittel, durch die das Lagerhaus von Beginn an lebt, sind eigentlich nur für die Finanzierung „zusätzlicher“ Arbeit gedacht sind und sollen eigentlich personenbezogen an Arbeitslose vergeben werden. „Fangt mal mit ABM an, wir überlegen uns dann eine dauerhafte Finanzierung“,
so ähnlich war den Aktivisten der erste Stunde von den Bremer Behörden versprochen worden, erinnert sich Scheda. Nichts in der Richtung passierte. Seit zwei Jahren liegt eine bescheidene Bitte des Projektes da, wenigstens die AB -Mittel in einem Topf zur Verfügung gestellt zu bekommen, damit nicht von Antrag zu Antrag die Lagerhaus -MitarbeiterInnen wieder zittern müssen und die personelle Kontinutität immer wieder in Frage steht.
In den informellen Gesprächen wird ab und zu dem Lagerhaus -Verein nahegelegt, das Kulturzentrum zu kommerzialisieren, d.h. Programm zahlungskräftigeres Publikum zu machen. Das aber wäre ein anderer Tod des Lagerhauses, das sich als eine der letzten Bastionen nicht rein kommerziell ausgerichteter Kultur im Viertel versteht. Und zudem würde das Stadt-und Polizeiamt an dieser dicht bebauten Stelle weder eine regelmäßige Disco noch ein offenes Cafe genehmigen ...
Am 3. Februar war eine Runde von Behördenvertretern ins Lagerhaus gekommen, Sozialsenator Scherf hatte eine interne Runde schnelle Klärung der Perspektive des Kulturzentrum versprochen. Anja Blumenberg, Lagerhaus-Mitarbeiterin, hat den Ärger über die „ständige Verschleppung“ der Sozialbehörde schon schriftlich gegeben.
Und die hatte schon empfindliche Folgen: Ein Antrag des Lagerhauses auf Förderungsgelder der „Stiftung Wohnliche Stadt“, mit denen zusätzlicher Schallschutz für die Musik -Räume im Keller und ökologische Dachbegrünung finanziert werden sollte, war zwar vom Hochbauamt posi
tiv begutachtet, ein Beamter des Innenressorts teilte allerdings die Ablehnung mit. Begründung: die personelle Absicherung des Lagerhauses sei ja ungewiß.
K.W.
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