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Lafontaine über Grüne und Bergbau"Ich bin kein Prophet"

Oskar Lafontaine ist Spitzenkandidat der Saar-Linken. Obwohl die Grünen potenzieller Partner sind, attackiert er sie hart und versteht nicht, warum sie für die Linken keine Dankbarkeits-Kerzen anzünden.

"Die Saar-Grünen haben uns den Fehdehandschuh hingeworfen." Bild: dpa
Stefan Reinecke
Interview von Stefan Reinecke

taz: Herr Lafontaine, was haben Sie eigentlich gegen die Grünen?

Oskar Lafontaine: Die Grünen sind mal als Friedenspartei angetreten, heute sind sie für den Krieg in Afghanistan. Krieg ist die schlimmste Form der Umweltzerstörung durch Streubomben und Uranmunition. Grün und Krieg gehen für mich niemals zusammen.

Ich meine die Kampagne, die Sie im Saarland gegen die Grünen führen und dort als "Vernichtungsfeldzug" empfunden wird...

Die Saar-Grünen haben uns den Fehdehandschuh hingeworfen. Sie haben ohne jede Begründung erklärt, dass sie mich nicht zum Ministerpräsidenten wählen, wenn wir stärker als die SPD werden. Jetzt spinnt die Künast auch noch. Wegen unserer "Persönlichkeit" könnten die Grünen Ramelow und mich nicht zum Ministerpräsidenten wählen. Wir müssen wohl erst bei Frau Künast zum Persönlichkeitstraining erscheinen

Für Rot-Rot alleine wird es an der Saar kaum reichen. Ist es nicht äußerst unklug, die Grünen so hart zu attackieren?

Die Grünen brauchen uns genauso wie die SPD. Ohne eine starke Linke hätten weder SPD noch Grüne eine Chance, an einer saarländischen Landesregierung beteiligt zu werden. Deswegen sind wir etwas überrascht über die undankbare Haltung der Grünen. Wir hatten eigentlich erwartet, dass sie jeden Tag eine Kerze für uns ins Fenster stellen.

DER ZWIST

Den Grünen kann am 30. August die Rolle des Königsmachers zufallen. Falls weder Schwarz-Gelb noch Rot-Rot über eine Mehrheit verfügen, liegt es an ihnen, wer regiert. Die Stimmung zwischen Grünen und Linkspartei ist an der Saar schon seit längerem angespannt. Am Dienstag legte Renate Künast, Fraktionschefin der grünen Bundestagsfraktion, nochmal nach. Die Grünen würden weder Oskar Lafontaine noch Bodo Ramelow zum Ministerpräsidenten wählen. Sie begründet dies mit "den Persönlichkeiten der beiden Spitzenkandidaten".

In der Landespolitik sind sich SPD, Grüne und Linkspartei in vielem nahe - nur beim Bergbau nicht. Die Linkspartei will dessen Fortführung, die Grünen dessen Ende. Wie ernst ist Ihnen die Fortsetzung des Bergbaus wirklich?

Wir wollen die Brücke ins Solar-Zeitalter bauen. Da wir strikt gegen Atomenergie sind, brauchen wir fossile Brennstoffe wie Kohle, Gas und Öl weiter für den Übergang. Im Saarland wollen wir zumindest, dass die Zwangsumsiedlung von 1.700 Bergleuten nach Ibbenbüren in NRW vermieden wird.

Soll der Bergbau im Saarland fortgeführt werden?

Ja. Wir hoffen, dass die Deutsche Steinkohle auf Druck der Müller-Regierung keine vollendeten Tatsachen geschaffen hat.

Und wenn doch?

Genaue Angaben über die mögliche Fortsetzung des Bergbaus können wir erst machen, wenn wir verlässliche Daten haben. Die bekommen wir erfahrungsgemäß erst, wenn wir in der Regierung sind.

Kann Rot-Rot-Grün am Bergbau scheitern?

Wir haben noch kein Wahlergebnis. Im Übrigen bin ich kein Prophet.

Anders gefragt: Reichen die politischen Gemeinsamkeiten überhaupt für Rot-Rot-Grün?

Es gibt große Überschneidungen in der Bildungspolitik. Wir wollen längeres gemeinsames Lernen, die Überwindung des Turboabiturs G 8 und keine Studiengebühren. Ähnliches gilt für die Förderung erneuerbaren Energien. Die Linkspartei will zudem die Rekommunalisierung der Energieversorgung.

Und was, wenn ein Sparhaushalt verabschiedet werden muss? SPD-Chef Heiko Maas traut der Linkspartei nicht zu, Unangenehmes mitzutragen. Wäre die Linkspartei ein verlässlicher Koalitionspartner?

Wir wären nicht nur ein verlässlicher Koalitionspartner, sondern auch ein sachkundiger. Ich kenne im Übrigen keine Sparvorschläge von SPD oder Grünen.

Kann die Linkspartei einen Sparhaushalt verabschieden?

Es gab in den letzten Jahren bereits zuviel Sozial- und Personalabbau. Wir halten weitere Streichkonzerte für nicht vertretbar. Daher schlagen wir vor, die staatlichen Einnahmen zu erhöhen z.B. mit der Vermögenssteuer. Hätten wir eine Vermögensbesteuerung wie in Großbritannien hätten wir jährlich 90 Milliarden Euro Mehreinnahmen. Um die Länderhaushalte zu konsolidieren, brauchen wir mehr Einnahmen und mehr Wirtschaftswachstum.

Herr Lafontaine, die Bundes-SPD braucht dringend einen Erfolg im Saarland - als Signal für die Bundestagwahl. Den gibt es nur, wenn auch die Linkspartei stark genug wird. Die Bundes-SPD hängt somit indirekt vom Erfolg der Linkspartei ab. Freut Sie das eigentlich?

Die Linke ist gegründet worden, um die neoliberale Politik zu überwinden. Uns war immer klar, dass wir dies dies nicht alleine, sondern nur mit Partnern können. Deshalb freut es uns, wenn die SPD ihre irrationalen Berührungsängste langsam abbaut, die ihr konservative Parteien und Medienkonzerne einreden. Ich hoffe, dass die SPD und Grüne bald das Fünfparteiensystem akzeptieren und erkennen, mit wem sie demokratische, ökologische und soziale Reformen verwirklichen können.

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66 Kommentare

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  • N
    nobandera

    die einzige halbwegs linke partei ist und bleibt die Linke! Ja.. und deswegen will niemand mit ihr zusammenarbeiten, ach ne..das war ja wegen der persönlichkeit und der glaubwürdigkeit. Naja stimmt schon, wenn man sich Steinmeier und Westerwelle so ansieht..super nette typen..und so selbstlos.

  • J
    Johan

    @Ulrike

    ..Handtuchwerfer nicht vergessen.

    Ausserdem gibt es meines Wissens keine Partei oder Politiker die/der seine Wahlversprechen konsequent umgesetzt hat. Was wohl daran liegt das sie unrealistisch sind.

  • U
    Ulrike

    Der Kabarettist Volker Pispers hat schon Recht, wenn er sagt, eine große Mehrheit der deutschen Bevölkerung würde genau das unterschreiben können, was die Linkspartei in ihrer Politik fest verankert hat, aber keiner würde einer Partei trauen, die genau die eigenen Forderungen an die Politik berücksichtigen würde und daher würden die Deutschen (unverständlicher Weise) mal wieder anders wählen, als sie eigentlich wollten/sollten/müssten.

    Anschließend geht dann das Gejammer wieder los und das Gerede von der Politikverdrossenheit. die Deutschen werden nicht klüger. Wir werden weiter unsere Metzger selber wählen. Solange kluge Köpfe als Populisten oder beleidigte Besserwisser diffamiert werden, ohnehin.

  • EU
    emil und die detektive

    den Grünen wird nicht mal meine Katze zur Pflege

    überlassen.

  • BB
    Bogdan Basaric

    @ Bernd Goldammer- DANKE! Heute sind für Krieg in Afganistan,gestern für bombardirung Serbien. Morgen ? Deutsche Grüne und Krieg gehen schon lange Zeit zusamen.

  • L
    loha

    Die Grünen wollen nur eines und da ist ihnen jedes Mittel recht. Im Augenblick sehen die Umfragewerte so gut aus,dass man den Büttel FDP ersetzen kann.Es geht um Geld und natürlich auch um spenden und vieles mehr.Wenn die Grünen mit die Linke ins Boot gehen,dann gibt es hors d'oeuvre mehr,sondern muss sich mit Hausmannskost begnügen.Der verwöhnte Magen möchte das nicht mehr.Der verwöhnte Magen möchte auch von den Mächtigen gesättigt werden. Sie sind brave Parteisoldaten,die gerne die Befehle von der Wirtschaft empfängt,wenn dafür für ein bequemes Leben gesorgt ist.Schließlich möchte die eine oder der andere vielleicht auch ein hübsches Büro als Berater haben,wenn das mit der Politik nicht mehr so läuft,wie es sollte.

    Es gibt ein neues Wort für Lügner:bist du Grün?

  • J
    Jascha

    Ich dachte die taz würde sich nicht in die unnötigen und beschämenden Linksangriffe einreihen. Aber wenn es um die Grünen geht, ist die taz scheinbar ganz schön polarisiert. Dieser Artikel macht mir die taz um Einiges unsympathischer; schade.

  • G
    gallo

    @Yukonnia: stimmt allerdings! deshalb keine Wiedergänger in Ministerämter! schon gar keine Handtuchwerfer

  • KR
    Klaus Ritter

    Die Linke ist die einzige Partei, welche die aktuellen Verhältnisse fundiert analysiert und verändern will. Meine Stimme hat sie.

  • Y
    Yukionna

    @gallo

     

    Kann ich auch!

     

    Oskar Lafontaine hat Recht: Frau Künast ist eine besserwisserische Nervensäge.

     

    Zum Thema Populist,ich denke Hagen Rether bringt es ziemlich genau auf dem Punkt.

     

    http://www.youtube.com/watch?v=oKg4PDnT4Tg&feature=related

  • ES
    Erwin Schwartz

    “Ich bin kein Prophet”, sagt Oskar Lafontaine bescheiden. Doch was wäre nicht allein Deutschland, sondern auch Europa und darüber hinaus der ganzen Welt erspart geblieben, hätte man auf seine Warnungen im Hinblick auf die völlig aus den Fugen geratenen Finanzmärkte gehört. Die SPD weiß übrigens spätestens seit der Entmachtung Rudolf Scharpings 1996 von den politischen und ökonomischen Konzepten Oskar Lafontaines. Dass nicht eine Mehrheit der SPD-Abgeordneten Lafontaine 1999 gegen Schröder beigestanden ist, muss sich die Partei vorwerfen lassen.

  • G
    gallo

    Frau Künast hat Recht: Oskar Lafontaine ist eine besserwisserische Nervensäge

  • G
    gerdos

    Die Grünen sollten den Ball mal schön flach halten. Angesichts eines Dienstwagens mit 450 PS, den Frau Künast während ihrer Ministerinnenzeit fuhr und der höchsten Waffenexportrate (davon 1/3 Faustfeuerwaffen, deren Besitz in Privathand Frau Künast nach Winnenden verbieten will)während der rot-grünen Koalition im Bund kann von ökologischer und friedensbewegter Vorbildfunktion absolut keine Rede mehr bei diesem Verein sein.

  • J
    Johan

    Oskar Lafontaine macht sich die Welt, wie sie ihm gefällt. Für mich ist er einer der besten Populisten Deutschlands. Aber solange er jedesmal den Beleidigten spielt wenn es nicht nach seinem Kopf geht, ist er ungefährlich.

  • V
    vic

    Es ist so lächerlich wie staatsschädlich wie die Parteispitzen von Grünen und SPD noch immer mit der Linken umgehen.

    Wir könnten bereits Machtwechsel in mehreren Ländern haben, wären die nicht so kurzsichtig und egoistisch.

    Aber der Tag wird kommen, dass Grüne und SPD bei der Linken betteln gehen.

    Ich wähle Links. Macht was draus oder lasst es.

  • V
    Veritas

    Die "Berührungsängste" der SPD, also von jener Partei, die vor Jahren dem freiheitl.-linken Klientel den soz. Krieg erklärte (sodass sie neben etl. verlorenen Wahlen auch über 445.000 Parteiaustritte zu bilanzieren hat; in diesem von ihr verschuldeten polit. Niedergang vor über einem Jahr gar als mitgliederstärkste [sic] Partei von der CDU abgelöst wurde - was für eine geschichtl. Zäsur ...], diese "Berührungsängste" sind nicht "irrational" sondern durchaus plausibel;

    a) weil sich diese "Agenda 2010"-Verfechter fast vollst. in die Gr. Koalition hinüberretten konnten und

    b) ihnen sehr wohl klar ist, dass allerspätestens bei einem rot-rot-grünen Bündnis ihre Posten und Pöstchen verloren gingen, darüber hinaus [und was für ein zusätztl. Ungemach] sich eine Aufarbeitung ihrer menschenfeindl. "Politik" nicht länger unterdrücken ließe.

    Ein einziges treibt diese "Sozialdemokraten" vor der Wahl - der Fortbestand der Gr. Koalition (und was im übrigen bereits Anfang des Jahres von NRW-Wahlverlierer Steinbrück unverblümt verkündet wurde.)

    Ergo ist Steinmeiers Kanzlerkandidatur ein einziger Bluff. (Und auch darum lässt man sich von den "konservativen Parteien und Medienkonzernen" nur allzugern "irrationale Berührungsängste" attestieren ... schließl. ist man ja "taktisch so klug" und die WählerInnen "sowas von doof".)

     

    Erstaunlich aber, wie weit sich die Grünen hinauslehnen - nach ihrem (eigentl. noch immer unglaubl.) Gerieren in Hamburg,

    als sie vor der Wahl zumindest zweimal eine schw.-grüne Koalition definitiv ausgeschl. hatten (Künast im NDR auch gleich für die anderen Bundesländer für die Zeit von mind. 2 Jahren ... ansonsten würde sie einen "Rundgang im Konrad-Adenauer-Haus" durchführen),

    und darüber hinaus nach der Wahl für eine Koaltion mit von Beust sie gleich alle Zusagen über Bord warfen, sodass man sich fassungslos fragen musste: "Würden diese verkommenen Grünen für Posten und Pöstchen selbst meine Oma verkaufen wollen"?

    Das alles war schon derartig übel und unverfroren, dass sich diese Grünen, achwas, dass sich diese grünlackierte FDP auch als - würdiger - Nachfolger des abgeschmackten Schill sehen sollten.

  • A
    Alexander

    @ Karl:

     

    Nein, sicher nicht. Aber man sollte affirmativ genug sein, die unterwürfige "Realpolitik" der Grünen als Notwendigkeit zu sehen und sich daher als Interviewer auch keineswegs borniert oder einfach nur politisch dumm vorzukommen.

    Obendrein braucht die taz Leser Leser Leser und die rekrutieren sich am ehesten aus allen vor- und unpolitischen Feldern, weswegen die Themensetzung in dieser Zeitung auch immer absurder und bezeichnender wird.

    Das ist dann auch der Rekurs auf Lafontaines Aussage über die Beeinflussung mancher SPD-Flügel seitens Wirtschaftselite und Lobbyisten-Journaille.

    Wenn man dann noch künstliche Sachzwänge hochhält ("Braunkohle...Braunkohle...Braunkohle"), die mit einem Argument verwechselt, dann bezeugt man nur seine prinzipielle Parteinnahme für die "grüne Marktwirtschaft", was natürlich kein Oxymoron ist, sondern nur zeigt, wie gut sich kapitalistische Ausbeutung und Militarismus mit "grüner" Ideologie verbinden kann.

  • M
    Mistral

    Zu dem Thema "Sparhaushalte".

     

    Ich wäre sehr glücklich wenn man sich in Deutschland endlich folgenden (makro-)ökonomischen Grundsatz merken könnte:

     

    "Du sollst nicht pro-zyklisch sparen"

    "Du sollst nicht pro-zyklisch sparen"

    "Du sollst nicht pro-zyklisch sparen"

    "Du sollst nicht pro-zyklisch sparen"

     

    Danke!

  • R
    ralle

    Wann kapiert man endlich, dass "Lafo" der letzte analytische Denker und Wirtschaftsfachmann für eine soziale Marktwirtschaft in der deutschen Politik ist?

     

    Die Medienkampagne gegen "Lafo" ist nicht nur menschlich mit das Übelste, was ich je erlebt habe, sondern auch sachlich völlig inadäquat.

     

    Presse, wache auf!

  • B
    berolinero

    "Streamliner" is "Dreamliner", was Herr Reinecke?

     

    Bei so viel hysterischer Plattfischpropaganda gegen die Linke ... - geht das eigentlich mit Schamgefühl? Immerhin ist DIE LINKE die einzige im Bundestag vertretene Partei, die nicht von Großkapital und Hochfinanz gefüttert wird. Das belegen die regelmäßigen Veröffentlichungen der Großspenden durch den Bundestagspräsidenten. Allein das ist schon ein wichtiger Grund, DIE LINKE zu wählen, einer von vielen.

  • H
    Hans-Jörg

    Oskar Lafontaine ist sehr eloquent und hat ein Gefühl für Stimmungen.

    Das war's aber schon.

    Das er damals hingeworfen,unter welchen Umständen auch immer,wird Ihm angelastet werden.

    Das gerade die LINKE meint befähigt zu sein konstruktive Regierungsarbeit zu leisten,wirkt einfach nur albern.

    Gysi und Lafontaine sind einzigen in dieser Partei,die sich einigermaßen ausdrücken könnnen und Ausstrahlung besitzen,beide haben aber eine zweifelhafte Vergangenheit,die sie unwählbar macht,meines Erachtens nach.

  • BG
    Bernd Goldammer

    „Grün“ ist das cleverste Täuschungsmanöver seitdem Menschen Politik machen. Als Friedenspartei haben sie sich dem Volk nur angebiedert um hochzukommen. Fakt ist: Grüne unterschrieben den ersten Kriegseinsatz der deutschen Nachkriegsgeschichte. Und seitdem haben sie immer und unentwegt für Kampfeinsätze gestimmt. Über die Erwartungen des außergewöhnlich intelligenten Oskar Lafontaine muss ich mich wundern. Grüne haben Harz IV auf den Weg gebracht und Bomben auf Belgrad werfen lassen. Atommüll in Assel haben sie mit Sprüchen überzogen. Diese sattgefressenen, wahrnehmungsgestörten Beamtenkindchen brauchen die kleinen Leute nicht mehr. Sie werfen ihr Gewicht auf die rechte Seite der Waage. Denn sie wollen auch bei den kommenden Verteilungs- Sauereien kräftiges Grün reinmischen. Danach warten sicher ein paar gut bezahlte Posten bei der Zigaretten- oder bei der Kernkraftlobby. Auch die Rüstungsindustrie mag solche „Wunderkinder“.

  • MS
    Michael S

    Lieber Oskar Lafontaine, bitte geh endlich in Rente oder erinner dich mal an deine "Regierungsleistungen" an der Saar.

     

    Bespiel 1: In den 90er Jahren hast du eine Kohleschachtanlage für die Grube Göttelborn für 300 Millionen Euro bauen lassen. Kurz nach Inbetriebnahme wurde die Grube geschlossen!

     

    Beispiel 2: 1998 hast du entwickelt, dass an der Saaruni über 20 Studiengänge geschlossen werden sollen. Du hast zum Beispiel zu verantworten, dass das Politikwissenschaftliche Institut geschlossen wurde (und das Saarland als einziges Bundesland keines mehr hat). Du hast die von dir heute so verhassten "BWL-er" gefördert, die doch alle in deinen Augen Heuschrecken sind und hast die Volkswirtschaftslehre an der Universität des Saarlandes zu einem reinen Dienstleister verkommen lassen.

     

    Beispiel 3: Du hast das Presserecht an der Saar derart geändert, dass Pressefreiheit nicht mehr wirklich existiert, weil du Angat vor kritischer Berichterstattung hattest.

     

    Beispiel 4: Du hast die Saar-SPD 1999 von heute auf morgen im Stich gelassen und dich aus dem Staub gemacht (und das schreibt kein Soze!)

     

    Also lieber Oskar, geh hemm in die gudd Stubb und spiel Napoleon!

  • S
    Stephan

    Als jemand der mindestens Euro 10.000,- über der Höchstrente an Altersbezügen kassiert, schwätzt Lafontaine dummes Zeug.

    Im persönlichen Umgang ist er sicherlich sehr angenehm, aber seine Äußerung sind großenteils Volksverdummung.

    Es müssen alle Bundesbürger ersteinmal den Beamten gleichgestellt werden, zuerst in Krankheit, Pflege und Reha.

    Im Steuerrecht 25% "Flat-Tax" und die ganzen Berater können ihre eigentlich wertlose Tätigkeit einstellen.

    Ergänzen kann man dies mit einer Zulage zum Erwerb von Wohneigentum. - Und dann hat es sich.

    Aber der "Sinn" dieses Staats- Veranstaltung ist offensichtlich ein anderer.

  • L
    Linkshänder

    Oskar Lafontaine wird im Saarland für eine große Überraschung verantwortlich sein. Die Kohle wird in ca. 2-4 Jahren beerdigt. Nun will er die Arbeitsplätze, die wegfallen, auffangen und nicht ins Hartz IV schicken. Warum verliert eigentlich nur die SPD, gering die CDU Stimmanteile. Eigentlich müssten die FDP, Die Grünen Wählerstimmen verlieren. Weil sie statt Opposition, in der Regel immer für die Regierung votiert haben. Siehe Abgeordnetenwatch.de. Wer die Grünen wählt, wählt CDU, FDP, SPD. Die einzige alternative mit durchdachten Programmen ist DIE LINKE. Ob Gesundheitspolitik, Außenpolitik, Arbeit-Recht-soziales und Friedenspolitik.

  • M
    marina

    @ Axel: also in der überschrift steht das mit den kerzen umgekehrt:

     

    oskar lafontaine versteht nicht, warum die bündnisgrünen keine kerzen für die linke anzünden.

  • M
    marina

    Krieg: Als er noch in der SPD war, hat er selbst die Nato Strategien nie dass ich wüsste ernsthaft in Frage gestellt, und die hatten alle diverse Rechtfertigungen für Krieg, z.B. die sogenannte Vorwärtsverteidigungsstrategie u.s.w. und nicht einmal "nur" (was schon schlimm genug ist) Streubomben und Uranmunition (wegen ihrer Härte/Durchschlagskraft eingesetzte speziell ummantelte Geschosse), sondern sogar Raketen mit Atomsprengköpfen.

     

    @ chris: die stahlhochöfen könnten aber schon seit den 1970ern (vg. Odeillo in Südfrankreich) auf thermische Solarenergie (solarschmelzöfen) umgestellt worden sein. und könnten das in den nächsten 10 jahren, wenn 'man' das wirklich wollte. ggf. würden sie ein bisschen nach süden verlagert, wo dann evtl. griechische arbeitslose wieder arbeit hätten. deutsche ehem. stahlarbeiter könnten aber dann evtl. windräder mit-bauen, z.b. solche: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwimmende_Windkraftanlage

  • D
    Dennis

    @Chris

    Wenn Du mir jetzt noch erklärst inwiefern die LINKE weniger konservativ ist als die SPD, kann ich dir vielleicht folgen.

    LG Dennis

    (Ex-LINKE und Grüner seit 2007)

  • C
    Chris

    Künast und Trittin handeln strategisch unklug. Sie zerschlagen heute das Porzellan, von dem in Zukunft gegessen werden muss, sofern ein wegweisender Politikwechsel stattfinden soll. Ich glaube, dass nur mit der LINKEN ein Einknicken der Grünen in einer Koalition mit der strukturkonservativen SPD zu verhindern ist. Früher oder später wird Lafontaine ohnehin mit seiner Kohlepolitik einknicken. Die innerparteilichen Mehrheiten stehen in dieser Frage klar gegen ihn. Wobei gesagt werden muss, dass Kohle nicht automatisch im Kraftwerk landet, sondern auch für die Stahl-Hochöfen benötigt wird.

  • A
    Axel

    "Obwohl die Grünen potenzieller Partner sind, attackiert er sie hart und versteht nicht, warum sie für die Linken keine Dankbarkeits-Kerzen anzünden." Die Einleitung des Interviews von Herrn Reinecke mit Herrn Lafointaine dient wohl eher der polemischen Stimmungmache gegen die Linke und Herrn Lafointaine als der aktuellen Positionsbeschreibung.

    Mit der definitiven grünen Absage, in Thüringen einen linken Ministerpräsidenten zu unterstützen, mit der Erklärung von Herrn Trittin, im Saarland auf keinen Fall Lafontaine zum Ministerpräsident zu wählen und eine (chancenlose) Ampel anzustreben, schließlich mit dem Koalitionsangebot in Sachsen von Grünen an die CDU machen sie klar, wo ihre Vorlieben liegen: Nicht mit der LINKEN, sondern mit der Rechten. - siehe Ulrich Maurer in der Presseerklärung vom 26.08.2009.

    http://die-linke.de/nc/presse/presseerklaerungen/detail/zurueck/aktuell-2/artikel/wer-gruen-waehlt-wird-sich-schwarz-aergern/

     

    Klar ist damit: Wer grün wählt, wird schwarz ernten, oder es wächst zusammen, was zusammen gehört. Rente ab 67, Unterstützung von Lohndumping durch Hartz-4, Kriegseinsätze mit deutschen Soldaten in Afghanistan - ja Schwarz-Grün liegt im Trend und soziale Basis und politisches Programm der Grünen kommen mit dem Strategiewechsel zu Schwarz-Grün deckungsgleich zusammen.

    Dankbarkeitskerzen für die Grünen seitens Lafontaine und der Linken einzufordern erscheint angesichts der Politik der Grünen völlig fehl am Platze, passen wohl eher ins Weltbild von Herrn Reincke und der taz-Redaktion mit ihrer Linkenphobie.

  • K
    Krail

    Ich halte Oskar Lafontaine für einen der visionärsten Politiker Deutschland. Sein andauernder Hinweis auf die vernachläsigte Binnenkonjunktur ist wegweisend für die Zukunft

  • A
    Andrea

    Hahaha, ja Herr Karl, die Frage drängt sich zusehends auf! Beobachten und staunen!

  • K
    Karl

    Muss man eigentlich bei den Grünen sein, um für die taz zu arbeiten?

    Oder reicht es, gegen die Linken zu sein?

  • N
    nobandera

    die einzige halbwegs linke partei ist und bleibt die Linke! Ja.. und deswegen will niemand mit ihr zusammenarbeiten, ach ne..das war ja wegen der persönlichkeit und der glaubwürdigkeit. Naja stimmt schon, wenn man sich Steinmeier und Westerwelle so ansieht..super nette typen..und so selbstlos.

  • J
    Johan

    @Ulrike

    ..Handtuchwerfer nicht vergessen.

    Ausserdem gibt es meines Wissens keine Partei oder Politiker die/der seine Wahlversprechen konsequent umgesetzt hat. Was wohl daran liegt das sie unrealistisch sind.

  • U
    Ulrike

    Der Kabarettist Volker Pispers hat schon Recht, wenn er sagt, eine große Mehrheit der deutschen Bevölkerung würde genau das unterschreiben können, was die Linkspartei in ihrer Politik fest verankert hat, aber keiner würde einer Partei trauen, die genau die eigenen Forderungen an die Politik berücksichtigen würde und daher würden die Deutschen (unverständlicher Weise) mal wieder anders wählen, als sie eigentlich wollten/sollten/müssten.

    Anschließend geht dann das Gejammer wieder los und das Gerede von der Politikverdrossenheit. die Deutschen werden nicht klüger. Wir werden weiter unsere Metzger selber wählen. Solange kluge Köpfe als Populisten oder beleidigte Besserwisser diffamiert werden, ohnehin.

  • EU
    emil und die detektive

    den Grünen wird nicht mal meine Katze zur Pflege

    überlassen.

  • BB
    Bogdan Basaric

    @ Bernd Goldammer- DANKE! Heute sind für Krieg in Afganistan,gestern für bombardirung Serbien. Morgen ? Deutsche Grüne und Krieg gehen schon lange Zeit zusamen.

  • L
    loha

    Die Grünen wollen nur eines und da ist ihnen jedes Mittel recht. Im Augenblick sehen die Umfragewerte so gut aus,dass man den Büttel FDP ersetzen kann.Es geht um Geld und natürlich auch um spenden und vieles mehr.Wenn die Grünen mit die Linke ins Boot gehen,dann gibt es hors d'oeuvre mehr,sondern muss sich mit Hausmannskost begnügen.Der verwöhnte Magen möchte das nicht mehr.Der verwöhnte Magen möchte auch von den Mächtigen gesättigt werden. Sie sind brave Parteisoldaten,die gerne die Befehle von der Wirtschaft empfängt,wenn dafür für ein bequemes Leben gesorgt ist.Schließlich möchte die eine oder der andere vielleicht auch ein hübsches Büro als Berater haben,wenn das mit der Politik nicht mehr so läuft,wie es sollte.

    Es gibt ein neues Wort für Lügner:bist du Grün?

  • J
    Jascha

    Ich dachte die taz würde sich nicht in die unnötigen und beschämenden Linksangriffe einreihen. Aber wenn es um die Grünen geht, ist die taz scheinbar ganz schön polarisiert. Dieser Artikel macht mir die taz um Einiges unsympathischer; schade.

  • G
    gallo

    @Yukonnia: stimmt allerdings! deshalb keine Wiedergänger in Ministerämter! schon gar keine Handtuchwerfer

  • KR
    Klaus Ritter

    Die Linke ist die einzige Partei, welche die aktuellen Verhältnisse fundiert analysiert und verändern will. Meine Stimme hat sie.

  • Y
    Yukionna

    @gallo

     

    Kann ich auch!

     

    Oskar Lafontaine hat Recht: Frau Künast ist eine besserwisserische Nervensäge.

     

    Zum Thema Populist,ich denke Hagen Rether bringt es ziemlich genau auf dem Punkt.

     

    http://www.youtube.com/watch?v=oKg4PDnT4Tg&feature=related

  • ES
    Erwin Schwartz

    “Ich bin kein Prophet”, sagt Oskar Lafontaine bescheiden. Doch was wäre nicht allein Deutschland, sondern auch Europa und darüber hinaus der ganzen Welt erspart geblieben, hätte man auf seine Warnungen im Hinblick auf die völlig aus den Fugen geratenen Finanzmärkte gehört. Die SPD weiß übrigens spätestens seit der Entmachtung Rudolf Scharpings 1996 von den politischen und ökonomischen Konzepten Oskar Lafontaines. Dass nicht eine Mehrheit der SPD-Abgeordneten Lafontaine 1999 gegen Schröder beigestanden ist, muss sich die Partei vorwerfen lassen.

  • G
    gallo

    Frau Künast hat Recht: Oskar Lafontaine ist eine besserwisserische Nervensäge

  • G
    gerdos

    Die Grünen sollten den Ball mal schön flach halten. Angesichts eines Dienstwagens mit 450 PS, den Frau Künast während ihrer Ministerinnenzeit fuhr und der höchsten Waffenexportrate (davon 1/3 Faustfeuerwaffen, deren Besitz in Privathand Frau Künast nach Winnenden verbieten will)während der rot-grünen Koalition im Bund kann von ökologischer und friedensbewegter Vorbildfunktion absolut keine Rede mehr bei diesem Verein sein.

  • J
    Johan

    Oskar Lafontaine macht sich die Welt, wie sie ihm gefällt. Für mich ist er einer der besten Populisten Deutschlands. Aber solange er jedesmal den Beleidigten spielt wenn es nicht nach seinem Kopf geht, ist er ungefährlich.

  • V
    vic

    Es ist so lächerlich wie staatsschädlich wie die Parteispitzen von Grünen und SPD noch immer mit der Linken umgehen.

    Wir könnten bereits Machtwechsel in mehreren Ländern haben, wären die nicht so kurzsichtig und egoistisch.

    Aber der Tag wird kommen, dass Grüne und SPD bei der Linken betteln gehen.

    Ich wähle Links. Macht was draus oder lasst es.

  • V
    Veritas

    Die "Berührungsängste" der SPD, also von jener Partei, die vor Jahren dem freiheitl.-linken Klientel den soz. Krieg erklärte (sodass sie neben etl. verlorenen Wahlen auch über 445.000 Parteiaustritte zu bilanzieren hat; in diesem von ihr verschuldeten polit. Niedergang vor über einem Jahr gar als mitgliederstärkste [sic] Partei von der CDU abgelöst wurde - was für eine geschichtl. Zäsur ...], diese "Berührungsängste" sind nicht "irrational" sondern durchaus plausibel;

    a) weil sich diese "Agenda 2010"-Verfechter fast vollst. in die Gr. Koalition hinüberretten konnten und

    b) ihnen sehr wohl klar ist, dass allerspätestens bei einem rot-rot-grünen Bündnis ihre Posten und Pöstchen verloren gingen, darüber hinaus [und was für ein zusätztl. Ungemach] sich eine Aufarbeitung ihrer menschenfeindl. "Politik" nicht länger unterdrücken ließe.

    Ein einziges treibt diese "Sozialdemokraten" vor der Wahl - der Fortbestand der Gr. Koalition (und was im übrigen bereits Anfang des Jahres von NRW-Wahlverlierer Steinbrück unverblümt verkündet wurde.)

    Ergo ist Steinmeiers Kanzlerkandidatur ein einziger Bluff. (Und auch darum lässt man sich von den "konservativen Parteien und Medienkonzernen" nur allzugern "irrationale Berührungsängste" attestieren ... schließl. ist man ja "taktisch so klug" und die WählerInnen "sowas von doof".)

     

    Erstaunlich aber, wie weit sich die Grünen hinauslehnen - nach ihrem (eigentl. noch immer unglaubl.) Gerieren in Hamburg,

    als sie vor der Wahl zumindest zweimal eine schw.-grüne Koalition definitiv ausgeschl. hatten (Künast im NDR auch gleich für die anderen Bundesländer für die Zeit von mind. 2 Jahren ... ansonsten würde sie einen "Rundgang im Konrad-Adenauer-Haus" durchführen),

    und darüber hinaus nach der Wahl für eine Koaltion mit von Beust sie gleich alle Zusagen über Bord warfen, sodass man sich fassungslos fragen musste: "Würden diese verkommenen Grünen für Posten und Pöstchen selbst meine Oma verkaufen wollen"?

    Das alles war schon derartig übel und unverfroren, dass sich diese Grünen, achwas, dass sich diese grünlackierte FDP auch als - würdiger - Nachfolger des abgeschmackten Schill sehen sollten.

  • A
    Alexander

    @ Karl:

     

    Nein, sicher nicht. Aber man sollte affirmativ genug sein, die unterwürfige "Realpolitik" der Grünen als Notwendigkeit zu sehen und sich daher als Interviewer auch keineswegs borniert oder einfach nur politisch dumm vorzukommen.

    Obendrein braucht die taz Leser Leser Leser und die rekrutieren sich am ehesten aus allen vor- und unpolitischen Feldern, weswegen die Themensetzung in dieser Zeitung auch immer absurder und bezeichnender wird.

    Das ist dann auch der Rekurs auf Lafontaines Aussage über die Beeinflussung mancher SPD-Flügel seitens Wirtschaftselite und Lobbyisten-Journaille.

    Wenn man dann noch künstliche Sachzwänge hochhält ("Braunkohle...Braunkohle...Braunkohle"), die mit einem Argument verwechselt, dann bezeugt man nur seine prinzipielle Parteinnahme für die "grüne Marktwirtschaft", was natürlich kein Oxymoron ist, sondern nur zeigt, wie gut sich kapitalistische Ausbeutung und Militarismus mit "grüner" Ideologie verbinden kann.

  • M
    Mistral

    Zu dem Thema "Sparhaushalte".

     

    Ich wäre sehr glücklich wenn man sich in Deutschland endlich folgenden (makro-)ökonomischen Grundsatz merken könnte:

     

    "Du sollst nicht pro-zyklisch sparen"

    "Du sollst nicht pro-zyklisch sparen"

    "Du sollst nicht pro-zyklisch sparen"

    "Du sollst nicht pro-zyklisch sparen"

     

    Danke!

  • R
    ralle

    Wann kapiert man endlich, dass "Lafo" der letzte analytische Denker und Wirtschaftsfachmann für eine soziale Marktwirtschaft in der deutschen Politik ist?

     

    Die Medienkampagne gegen "Lafo" ist nicht nur menschlich mit das Übelste, was ich je erlebt habe, sondern auch sachlich völlig inadäquat.

     

    Presse, wache auf!

  • B
    berolinero

    "Streamliner" is "Dreamliner", was Herr Reinecke?

     

    Bei so viel hysterischer Plattfischpropaganda gegen die Linke ... - geht das eigentlich mit Schamgefühl? Immerhin ist DIE LINKE die einzige im Bundestag vertretene Partei, die nicht von Großkapital und Hochfinanz gefüttert wird. Das belegen die regelmäßigen Veröffentlichungen der Großspenden durch den Bundestagspräsidenten. Allein das ist schon ein wichtiger Grund, DIE LINKE zu wählen, einer von vielen.

  • H
    Hans-Jörg

    Oskar Lafontaine ist sehr eloquent und hat ein Gefühl für Stimmungen.

    Das war's aber schon.

    Das er damals hingeworfen,unter welchen Umständen auch immer,wird Ihm angelastet werden.

    Das gerade die LINKE meint befähigt zu sein konstruktive Regierungsarbeit zu leisten,wirkt einfach nur albern.

    Gysi und Lafontaine sind einzigen in dieser Partei,die sich einigermaßen ausdrücken könnnen und Ausstrahlung besitzen,beide haben aber eine zweifelhafte Vergangenheit,die sie unwählbar macht,meines Erachtens nach.

  • BG
    Bernd Goldammer

    „Grün“ ist das cleverste Täuschungsmanöver seitdem Menschen Politik machen. Als Friedenspartei haben sie sich dem Volk nur angebiedert um hochzukommen. Fakt ist: Grüne unterschrieben den ersten Kriegseinsatz der deutschen Nachkriegsgeschichte. Und seitdem haben sie immer und unentwegt für Kampfeinsätze gestimmt. Über die Erwartungen des außergewöhnlich intelligenten Oskar Lafontaine muss ich mich wundern. Grüne haben Harz IV auf den Weg gebracht und Bomben auf Belgrad werfen lassen. Atommüll in Assel haben sie mit Sprüchen überzogen. Diese sattgefressenen, wahrnehmungsgestörten Beamtenkindchen brauchen die kleinen Leute nicht mehr. Sie werfen ihr Gewicht auf die rechte Seite der Waage. Denn sie wollen auch bei den kommenden Verteilungs- Sauereien kräftiges Grün reinmischen. Danach warten sicher ein paar gut bezahlte Posten bei der Zigaretten- oder bei der Kernkraftlobby. Auch die Rüstungsindustrie mag solche „Wunderkinder“.

  • MS
    Michael S

    Lieber Oskar Lafontaine, bitte geh endlich in Rente oder erinner dich mal an deine "Regierungsleistungen" an der Saar.

     

    Bespiel 1: In den 90er Jahren hast du eine Kohleschachtanlage für die Grube Göttelborn für 300 Millionen Euro bauen lassen. Kurz nach Inbetriebnahme wurde die Grube geschlossen!

     

    Beispiel 2: 1998 hast du entwickelt, dass an der Saaruni über 20 Studiengänge geschlossen werden sollen. Du hast zum Beispiel zu verantworten, dass das Politikwissenschaftliche Institut geschlossen wurde (und das Saarland als einziges Bundesland keines mehr hat). Du hast die von dir heute so verhassten "BWL-er" gefördert, die doch alle in deinen Augen Heuschrecken sind und hast die Volkswirtschaftslehre an der Universität des Saarlandes zu einem reinen Dienstleister verkommen lassen.

     

    Beispiel 3: Du hast das Presserecht an der Saar derart geändert, dass Pressefreiheit nicht mehr wirklich existiert, weil du Angat vor kritischer Berichterstattung hattest.

     

    Beispiel 4: Du hast die Saar-SPD 1999 von heute auf morgen im Stich gelassen und dich aus dem Staub gemacht (und das schreibt kein Soze!)

     

    Also lieber Oskar, geh hemm in die gudd Stubb und spiel Napoleon!

  • S
    Stephan

    Als jemand der mindestens Euro 10.000,- über der Höchstrente an Altersbezügen kassiert, schwätzt Lafontaine dummes Zeug.

    Im persönlichen Umgang ist er sicherlich sehr angenehm, aber seine Äußerung sind großenteils Volksverdummung.

    Es müssen alle Bundesbürger ersteinmal den Beamten gleichgestellt werden, zuerst in Krankheit, Pflege und Reha.

    Im Steuerrecht 25% "Flat-Tax" und die ganzen Berater können ihre eigentlich wertlose Tätigkeit einstellen.

    Ergänzen kann man dies mit einer Zulage zum Erwerb von Wohneigentum. - Und dann hat es sich.

    Aber der "Sinn" dieses Staats- Veranstaltung ist offensichtlich ein anderer.

  • L
    Linkshänder

    Oskar Lafontaine wird im Saarland für eine große Überraschung verantwortlich sein. Die Kohle wird in ca. 2-4 Jahren beerdigt. Nun will er die Arbeitsplätze, die wegfallen, auffangen und nicht ins Hartz IV schicken. Warum verliert eigentlich nur die SPD, gering die CDU Stimmanteile. Eigentlich müssten die FDP, Die Grünen Wählerstimmen verlieren. Weil sie statt Opposition, in der Regel immer für die Regierung votiert haben. Siehe Abgeordnetenwatch.de. Wer die Grünen wählt, wählt CDU, FDP, SPD. Die einzige alternative mit durchdachten Programmen ist DIE LINKE. Ob Gesundheitspolitik, Außenpolitik, Arbeit-Recht-soziales und Friedenspolitik.

  • M
    marina

    @ Axel: also in der überschrift steht das mit den kerzen umgekehrt:

     

    oskar lafontaine versteht nicht, warum die bündnisgrünen keine kerzen für die linke anzünden.

  • M
    marina

    Krieg: Als er noch in der SPD war, hat er selbst die Nato Strategien nie dass ich wüsste ernsthaft in Frage gestellt, und die hatten alle diverse Rechtfertigungen für Krieg, z.B. die sogenannte Vorwärtsverteidigungsstrategie u.s.w. und nicht einmal "nur" (was schon schlimm genug ist) Streubomben und Uranmunition (wegen ihrer Härte/Durchschlagskraft eingesetzte speziell ummantelte Geschosse), sondern sogar Raketen mit Atomsprengköpfen.

     

    @ chris: die stahlhochöfen könnten aber schon seit den 1970ern (vg. Odeillo in Südfrankreich) auf thermische Solarenergie (solarschmelzöfen) umgestellt worden sein. und könnten das in den nächsten 10 jahren, wenn 'man' das wirklich wollte. ggf. würden sie ein bisschen nach süden verlagert, wo dann evtl. griechische arbeitslose wieder arbeit hätten. deutsche ehem. stahlarbeiter könnten aber dann evtl. windräder mit-bauen, z.b. solche: http://de.wikipedia.org/wiki/Schwimmende_Windkraftanlage

  • D
    Dennis

    @Chris

    Wenn Du mir jetzt noch erklärst inwiefern die LINKE weniger konservativ ist als die SPD, kann ich dir vielleicht folgen.

    LG Dennis

    (Ex-LINKE und Grüner seit 2007)

  • C
    Chris

    Künast und Trittin handeln strategisch unklug. Sie zerschlagen heute das Porzellan, von dem in Zukunft gegessen werden muss, sofern ein wegweisender Politikwechsel stattfinden soll. Ich glaube, dass nur mit der LINKEN ein Einknicken der Grünen in einer Koalition mit der strukturkonservativen SPD zu verhindern ist. Früher oder später wird Lafontaine ohnehin mit seiner Kohlepolitik einknicken. Die innerparteilichen Mehrheiten stehen in dieser Frage klar gegen ihn. Wobei gesagt werden muss, dass Kohle nicht automatisch im Kraftwerk landet, sondern auch für die Stahl-Hochöfen benötigt wird.

  • A
    Axel

    "Obwohl die Grünen potenzieller Partner sind, attackiert er sie hart und versteht nicht, warum sie für die Linken keine Dankbarkeits-Kerzen anzünden." Die Einleitung des Interviews von Herrn Reinecke mit Herrn Lafointaine dient wohl eher der polemischen Stimmungmache gegen die Linke und Herrn Lafointaine als der aktuellen Positionsbeschreibung.

    Mit der definitiven grünen Absage, in Thüringen einen linken Ministerpräsidenten zu unterstützen, mit der Erklärung von Herrn Trittin, im Saarland auf keinen Fall Lafontaine zum Ministerpräsident zu wählen und eine (chancenlose) Ampel anzustreben, schließlich mit dem Koalitionsangebot in Sachsen von Grünen an die CDU machen sie klar, wo ihre Vorlieben liegen: Nicht mit der LINKEN, sondern mit der Rechten. - siehe Ulrich Maurer in der Presseerklärung vom 26.08.2009.

    http://die-linke.de/nc/presse/presseerklaerungen/detail/zurueck/aktuell-2/artikel/wer-gruen-waehlt-wird-sich-schwarz-aergern/

     

    Klar ist damit: Wer grün wählt, wird schwarz ernten, oder es wächst zusammen, was zusammen gehört. Rente ab 67, Unterstützung von Lohndumping durch Hartz-4, Kriegseinsätze mit deutschen Soldaten in Afghanistan - ja Schwarz-Grün liegt im Trend und soziale Basis und politisches Programm der Grünen kommen mit dem Strategiewechsel zu Schwarz-Grün deckungsgleich zusammen.

    Dankbarkeitskerzen für die Grünen seitens Lafontaine und der Linken einzufordern erscheint angesichts der Politik der Grünen völlig fehl am Platze, passen wohl eher ins Weltbild von Herrn Reincke und der taz-Redaktion mit ihrer Linkenphobie.

  • K
    Krail

    Ich halte Oskar Lafontaine für einen der visionärsten Politiker Deutschland. Sein andauernder Hinweis auf die vernachläsigte Binnenkonjunktur ist wegweisend für die Zukunft

  • A
    Andrea

    Hahaha, ja Herr Karl, die Frage drängt sich zusehends auf! Beobachten und staunen!

  • K
    Karl

    Muss man eigentlich bei den Grünen sein, um für die taz zu arbeiten?

    Oder reicht es, gegen die Linken zu sein?