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Lack stark verkratzt

■ Auf der IAA ein Viertel weniger Fans

Berlin (dpa/taz) – Was Ökos und Grüne in einem Jahrzehnt mit ihren Warnungen vor dem „Umweltfeind Nummer eins“ nicht schafften, hat die schärfste Wirtschaftskrise seit dem Krieg innerhalb eines Jahres bewirkt: Das Auto hat seine Faszination ganz offensichtlich verloren. Die Zahl der Pilger auf der 55. Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) ist um ein rundes Viertel geschrumpft. Nur 330.000 statt der 450.000 Besucher im Boomjahr 1991, der letzten IAA. Und die Autobranche hat auf der Messe den Besuchern keine schlüssige Antwort auf die Wirtschaftskrise anzubieten. Die Mehrheit der gezeigten Modelle stammt noch aus der Zeit: schneller, größer, teurer – der Preis spielt keine Rolle. Ausgerechnet aus dem VW-Konzern wurde eine Audi-Neuheit mit 315 PS und einer Spitzengeschwindigkeit von 262 km/h für 98.000 DM vorgestellt. Selbst die Preise für die recht nackten Einstiegsmodelle liegen bei 18.090 DM für den VW Polo und 18.540 für den Opel- Corsa. Beim einfachsten Golf ist man mit 21.920 DM dabei und für die neue Kombi-Version müssen 24.960 DM hingeblättert werden.

Ein Drei-Liter-Auto seiner Firma konnte VW-Chef Piäch gestern erst für das Jahr 2000 ankündigen. Wenn das nur nicht zu spät ist? Das billige, sparsame, ohne schlechtes Gewissen zu fahrende Automobil fehlt auch im Arsenal der meisten anderen Anbieter. Selbst für das umschwärmte Sparauto von Mercedes-Benz ist die Produktionsentscheidung noch nicht getroffen.

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