Die Anderen: La Stampa
■ Betr.: Das italienische Blatt zur Bundestagsentscheidung, Bundeswehrsoldaten nach Bosnien zu entsenden
Das italienische Blatt schreibt zum selben Thema: „Infolge der Wiedervereinigung hat Deutschland aufgehört, ein ökonomischer Riese und ein politischer Zwerg zu sein. Das hat sich besonders zu Beginn des jugoslawischen Auflösungsprozesses gezeigt: Es war Deutschland, das der Europäischen Union ... die diplomatische Anerkennung der beiden neuen Staaten von Lublijana und Zagreb aufgedrängt hat.
Damit erscheint der deutsche Beschluß, sich im Bosnienkonflikt militärisch zu engagieren, nichts anderes als die ,physiologische‘ Konsequenz des neuen politischen Gewichts, das das wiedervereinigte Deutschlands in Europa besitzt ... Deutschland hat die europäische Reifeprüfung mit ausgezeichneten Noten bestanden. Das Land ist heute der dynamischste Motor der Union, und von daher ist es gerecht und richtig, daß es neben Franzosen und Briten seinen Teil des Risikos und der Kosten des bosnischen Krieges übernimmt.“
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