LESERINNENBRIEFE :
Lohnenswertes Ziel
■ betr.: „Baudenkmal in Pankow: Baugruppe versus Stadtgeschichte“, taz.de vom 3. 12. 14
Ein wertvolles Stück Berliner Stadtgeschichte vor dem unwiederbringlichen Verlust durch Bau-Gentrifizierung zu bewahren, ist ein wichtiges und lohnenswertes Ziel. Baugruppen-Ausbauhäuser in austauschbarer 08/15-Standardarchitektur kann man auch woanders bauen. Maharishi, taz.de
Wildwest in Ostberlin
■ betr.: „Baudenkmal in Pankow: Baugruppe versus Stadtgeschichte“, taz.de vom 3. 12. 14
Ob die Architektin Jana Richter jemals Denkmalschutz in ihrem Studium wahrgenommen hat, im Rahmen von Vorlesung oder Seminar? Ich bezweifele das. Amerikanische Verhältnisse, Wildwest in Ostberlin. Mit TTIP wird das nur noch schlimmer; dann „entscheiden“ dumme und machtgeile Laiinnen und Laien in privater Gerichtsbarkeit, ob ein Haus denkmalschutzwürdig ist. Vielen Dank, Frau Merkel und Herr Gabriel. Kriechen Sie vor den US-Amerikaner_innen nur zu Kreuze; es kommt der Tag, an dem sie beide nicht mehr aufrecht gehen können, weil gebrochen, körperlich und seelisch. Reif für Bonnies Ranch. KRAWATTE, taz.de
Verdrängte Geschichte
■ betr.: „25. Jahre nach der Maueröffnung: ‚Wir wollen unabhängig bleiben‘“, taz.de vom 3. 12. 14
Andreas Schreier von der damaligen Zeitschrift telegraph sagt: „Viele der Hauptforderungen von 1989 sind uneingelöst geblieben. Wir haben sie auch nach dem Diebstahl unserer Revolution durch die Medien und Parteien der BRD nicht vergessen.“ Die telegraph-Macher spielen auf die heute bereits weitgehend verdrängte Geschichte eines linken Widerstands gegen das DDR-Regime an. Selbst die ersten Texte des „Demokratischen Aufbruchs“, dem Angelika Merkel angehörte und der später zur CDU wechselte, sind in ihren Forderungen ausgesprochen links.
Dank an die taz und Peter Nowak für die Vorstellung dieser – anarchistisch geprägten – Zeitschrift. ALBRECHT POHLMANN, taz.de
Altersgerecht wohnen
■ betr.: „Hürden für Behinderte: ‚Ausreden sind das Problem‘“, taz vom 3. 12. 14
„Hürden für Behinderte“ gibt es auch bei Vermietern. Wer langjährig in seiner Wohnung und Umgebung lebt und irgendwann gesundheitliche Probleme bekommt oder wen im Alter das Treppensteigen anstrengt, braucht die öffentliche Unterstützung und Aufmerksamkeit. Vermieter von Wohnungen in Sechsgeschossern sollten einen Außenaufzug nachrüsten und/oder in 10/11-geschossigen Häusern einen ebenerdigen Zugang über die Hürde von zig Treppenstufen organisieren. Vorbildlich bei der Nachrüstung ist die Wohnungsbaugenossenschaft Neues Berlin. Die landeseigene Wohnungsgesellschaft Howoge sollte nachziehen. VOLKER SCHNEIDER, taz.de
Teils behindertengerecht
■ betr.: „Hürden für Behinderte: ‚Ausreden sind das Problem‘“, taz vom 3. 12. 14
Ich arbeite an OSM und damit indirekt auch für Wheelmap. Ich habe mir schon vor Längerem angewöhnt, bei der Beschreibung eines Geschäftes auch auf die Rollstuhltauglichkeit zu achten. Als Nichtbehinderter fällt es mir jedeoch teilweise schwer, das zu beurteilen (ist eine kleine Stufe von 5 Zentimetern überwindbar? Wird in einem Restaurant eine behindertengerechte Toilette vorausgesetzt, um vollständig behindertengerecht zu sein?). So verwende ich das Tag „wheelchair“ immer noch zu häufig mit dem Attribut „partial“, anstatt ein ordentliches „yes“ or „no“ eintragen zu können, was vermutlich hilfreicher wäre. Gibt es irgendwo eine Art „Checkliste“, die man in einem Restaurant oder einem Geschäft abarbeiten kann? Cynical Inquirer, taz.de