: Kutips zum Wochenend
Gut, daß Christopher Street aus Lüdenscheid stammt. Denn wäre er gebürtiger Bremer, stünden die lokale Politik wie Ordnungs-, Straßenverkehrs-, Hochbau-, Kataster-, Register- und Canastaamt vor einem Berg von Problemen. Denn Christopher Street müßte geehrt werden. Durch ein Denkmal sowieso und durch ein – Straßenschild. So wie Rita, die sich durch den Ritaweg auf dem Stadtwerder hat abspeisen lassen, könnte man mit Christopher Street natürlich nicht umgehen. Aber eine Christopher-Street-Str. ... Da hörste Aktenberge wachsen. Denn die Dimensionen des Problems werden erst jetzt richtig deutlich, da die Ferien der Werder-Kicker zu Ende sind. Heute spielen sie – hochmotiviert durch ihren Trainer D.D. – zum UI-Cup auf. Und der für Helmuth Poppen eingesprungene Live-Reporter am Mikrophon, Waldemar Hartmann, schaut ins weite Rund, staunt, gerät ins Schwärmen und ruft: „Das Publikum ist begeistert! Es führt die La-ola Welle durch!“Rrrrggghhhh! Diediewellewelle! Schüttel!
t
Wenn die andern feiern, gehen in Bremen die Schmollis aus. Weil der Hearbreaker's Ball Open Air heute um 18 Uhr im Stadionbad ausfällt. Und beim Hardcore von „Free Yourself“und „Painted Thin“um 21 Uhr im Schlachthof ist das Schmollgesicht angemessen – sollen die doch zeigen, was sie können.
t
Dann oder spätestens am Sonntag müssen die Mundwinkel wieder nach oben zeigen. Denn im Sendesaal von Radio-Bremen tritt um 20 Uhr das Althastedter Kammerorchester auf. Auf Lager hat es Werke von Martucci, Nielsen, Delius, Debussy, Gouvy und – Wolfgang Amadé (sic!) Mozart. Jazz mit Michael Naura und Wolfgang Schlüter hat dagegen Buthmanns Hof in Fischerhude zu bieten. Das Konzert beginnt um 20 Uhr. Die Anschrift: Zum Karolsfeld 11. Übrigens wohnte unter der gleichen Anschrift Christopher Street. Nicht in Fischerhude, nicht in Bremen, sondern im sauerländischen Städtchen Lüdenscheid. Ein Kulturseiten- üblicher Kreiselschluß! taz
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen