: Kurzarbeit bei SKET
Magdeburg (adn) — In der Magdeburger SKET GmbH, dem größten Unternehmen in der Hauptstadt Sachsen-Anhalts, sollen in den nächsten drei Monaten 6.380 der gegenwärtig 10.000 Beschäftigten in Kurzarbeit geschickt werden, darunter etwa ein Drittel mit „null Stunden“. Über das Konzept der Geschäftsführung und des Betriebsrates, mit dem „Massenarbeitslosigkeit für die Zeit nach dem 30. Juni verhindert“ werden soll, wurden die Arbeitnehmer am Dienstag informiert.
Mitte dieses Jahres läuft der von der IG Metall erwirkte befristete Kündigungsschutz aus. Wie mitgeteilt wurde, habe der Zusammenbruch des RGW, an dem SKET mit siebzig Prozent seines Exports orientiert war, zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Unternehmens geführt. SKET exportiert vor allem Walzwerke und Verseilmaschinen in diese Länder. Gleichzeitig wurde auf der Belegschaftsversammlung informiert, SKET habe soeben als erstes Unternehmen aus dem Osten Deutschlands mit dem Ministerium für Maschinenbau und Metallurgie der UdSSR eine Vereinbarung getroffen, die der GmbH bis 1993 ein Auftragsvolumen in Höhe von rund 200 Millionen DM sichere.
Die Bezahlung erfolge mit notwendigen Rohmaterialien. Darüber hinaus seien bisher Liquiditätskredite in Höhe von fünfzig MillionenDM aufgenommen worden. Daraus resultiere, daß jährlich 2,5 Millionen DM als Zinsforderungen erwirtschaftet werden müßten. Insgesamt verzeichnet das Unternehmen gegenwärtig ein Defizit an Aufträgen im Umfang von 120 Millionen Mark.
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