: Kurdenführer planen Referendum über Abkommen mit Bagdad
Ankara (afp) — Im kurdisch besiedelten Nordirak soll „in wenigen Tagen“ ein Referendum abgehalten werden, um die Meinung der Bevölkerung über die Unterzeichnung eines Kurdistan-Abkommens zwischen den kurdischen Parteien und der Regierung in Bagdad einzuholen. Dies teilte die „Patriotische Union Kurdistans“ (PUK) in einer Erklärung mit, die am Donnerstag in Ankara verbreitet wurde. Die Führer der acht kurdischen Oppositionsparteien, die in der „Front Kurdistans“ zusammengeschlossen sind, haben es dem Kommuniqué zufolge abgelehnt, die Verantwortung für die Unterzeichnung des Vertrages zu übernehmen.
Grund für diese Haltung sei die Weigerung Bagdads, in dem Vertrag wirksame demokratische und verfassungsmäßige Reformen zuzusichern. Auf der anderen Seite hätten die kurdischen Parteien nach Vorstellung der irakischen Regierung versprechen sollen, die Führung von Präsident Saddam Hussein und die irakische Revolution zu verteidigen. Außerdem sollten sie sich verpflichten, am Kampf des Iraks gegen die Agression Israels, der Türkei, Irans, Syriens, Saudi-Arabiens und Kuwaits teilzunehmen.
In der Erklärung warf die PUK der Führung in Bagdad vor, entgegen einer Waffenstillstandsvereinbarung vom 12. November die Wirtschaftsblockade gegen Kurdistan aufrechtzuerhalten.
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