Kunstprojekt gegen russische U-Boote: Hier lang, wenn du homo bist

In Schweden gibt es ein neues System zur Abwehr von russischen U-Booten: eine Box, die per Morse-Code für LGBT-Rechte wirbt.

Der Singing Sailor wird zu Wasser gelassen Bild: Svenska Freds- och Skiljedomsföreningen

BERLIN taz | Um 10,2 Milliarden Kronen, rund 1,1 Milliarden Euro, will die schwedische Regierung in den Jahren 2016 bis 2020 ihren Militärhaushalt aufstocken. Ein Großteil des Geldes soll in die Modernisierung der Flotte fließen, um U-Boote aufzuspüren.

Ein solches soll Mitte des letzten Oktobers schwedische Gewässer durchkreuzt haben. Vielerorts wurde spekuliert, dass es sich um ein russisches U-Boot handelte.

Dieser Neuauflage des Kalten Kriegs setzt die schwedische Friedensorganisation Svenska freds- och skiljedomsföreningen ein warmes Signal entgegen. Am 27. April installierten sie am Ort der U-Boot-Sichtungen angeblich ein Unterwasser-Sonarsystem namens „Singing Sailor“.

Das System soll den Morse-Code „Hier entlang, wenn du homosexuell bist“ aussenden. Äußerlich sieht es aus, wie das stereotype Eingangsschild einer Schwulenbar: Pinke Neonröhren formen einen Hüfte schwingenden, nur mit Unterhose bekleideten Matrosen. Dazu die Botschaft: „Willkommen in Schweden. Homosexuell seit 1944.“

Die Installation sei eine Einladung, am 1. August der Stockholm Pride Parade beizuwohnen, heißt es in der Pressemitteilung. Darüber hinaus solle der Singing Sailor aber auch die schwedische Politik hinterfragen.

Diese solle lieber über neue Wege nachdenken anstatt auf territoriale Verteidigung, Einberufungsbefehle und Wiederaufrüstung zurückzufallen.

„Wenn Militäroperationen und Waffen Konflikte gelöst hätten, würde der Frieden schon seit langer Zeit in der Welt herrschen“, sagt Anna Ak, die Präsidentin der schwedischen Friedensorgansitation.

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