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Kunstkrimi

■ Quedlingburg hat seinen Domschatz wieder

Ein wahrer Kunstkrimi hat in Quedlinburg ein glückliches Ende genommen. Nach fast 50 Jahren kehrte der kostbare Domschatz der 1.000 Jahre alten Stadt Quedlinburg am Sonntag in die Schatzkammern der Stiftskirche St. Servatius heim. Die Rückführung der im Zweiten Weltkrieg gestohlenen Preziosen ist für den Gemeindepfarrer Friedemann Goßlau ein Symbol für die deutsche Wiedervereinigung. Noch 1988 hatte die DDR kein Interesse gezeigt, als das wertvollste Stück des Schatzes, das ganz in Gold geschreibene Samuhel- Evangeliar in der Schweiz auftauchte und die westdeutsche Kulturstiftung der Länder sofort mit der DDR-Regierung Kontakt aufnahm.

Obgleich die Kulturstiftung, die erst 1988 gegründet wurde,noch nicht über einen vollen Etat verfügte, brachte sie 1,8 Millionen Dollar als "Finderlohn“ für die Anbieter auf. Die Spur zu den anderen gestohlenen Schmuckstücken führte nach Withewright in Texas zu den Erben des Offiziers und Kunstkenners Joe Meador. Er hatte 1945 die zwölf schönsten Stücke des Schatzes aus einem Stollen bei Quedlinburg gestohlen und schlicht per Feldpost nach Hause geschickt.

Bei dem ökumenischen Gottesdienst am Sonntag in der Stiftskirche stand die Rückführung des Domschatzes für Frieden.

Für Quedlinburg nahm die Odyssee des Domschatzes ein Happy End. Für die Meador-Erben hat der Kunstkrimi ein Nachspiel, mit Folgen. Die amerikanischen Finanzbehörden ermitteln wegen nicht gezahlter Erbschaftssteuer. dpa/Kristina Dunz

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